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Vitamine und Mineralien
Es geht um Vitalstoffe oder Mikronährstoffe; dazu zählen Vitamine, Mineralien und Bioflavonoide. Sie finden hier Informationen zu Vitaminen und Mineralien. Angegeben wird, wie der Mensch sie auf natürliche Weise, z.B. in Lebensmitteln, zu sich nimmt, außerdem die Wirkung, was bei Mangel und Überdosierung passiert, die biochemischen Eigenschaften, der tägliche Bedarf und wer einen erhöhten Bedarf hat.Vorrang für eine gesunde Lebensweise sollte die Versorgung mit Vitalstoffen durch gesunde, ausgewogene Ernährung haben. Dadurch ist eine Überversorgung mit Vitalstoffen kaum möglich. Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sollte nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung zu einer gesunden Ernährung erwogen werden.
Calcium (chem. Zeichen: Ca)
Vorkommen in Nahrung und Umwelt | Milch und Milchprodukte, Samen und Nüsse, Hefe und einige Getreidearten |
Mangel-Symptome | erhöhte Allergieneigung, schmerzhafte Muskelverspannungen bis hin zu Krämpfen, Nervosität, Schlafstörungen, Menstruationsbeschwerden. Langfristig: erhöhte Knochenbrüchigkeit (Osteoporose), schlechte Zähne, in ungünstigen Fällen auch Herzrhythmusstörungen und erhöhter Blutdruck. In einer Studie ergibt sich, dass fast zwei Drittel der Patienten mit einer SARS-CoV-2-Infektion bei der Krankenhausaufnahme eine Hypokalzämie (Ca-Mangel im Blut) aufweisen. Patienten mit Hypokalzämie haben ein doppelt so hohes Risiko, während des Krankenhausaufenthalts von der Intensivstation aufgenommen zu werden. |
Mangel, erhöhter Bedarf | In der Schwangerschaft verdoppelt sich der Bedarf, weil der Fötus ca. 40 g Ca benötigt. Bei Langzeiteinsatz von Glucocorticoiden, um Osteoporose zu vermeiden. |
biologische, biochemische und systemische Eigenschaften | Calcium (Ca) stellt mit etwa 3 kg die größte Mineralstoffmenge im Körper dar. Fast alles wird zur Härtung und Stabilisierung von Knochen und Zähnen dort eingelagert, aber nur 1% findet sich frei im Blut und in den Organen. Ca dient auch als Türsteheran den Membranen der Körperzellen und entscheidet, welche Substanzen über die Ca-Ionen-Kanäle in eine Zelle transportiert werden und welche nicht. Ca ist für die Weiterleitung von Nervenimpulsen nötig, an der Blutgerinnung beteiligt und beeinflusst viele Stoffwechselvorgänge wie die Ausschüttung der Schilddrüsenhormone und des Insulins oder die Muskelkontraktion. Die Verteilung von Ca zwischen Knochen, Blut und Zellen wird durch die Hormone der Nebenschilddrüse – Calcitonin, Calcitriol und Parathormon – reguliert. Wenn man nicht genügend Ca zu sich nimmt und deshalb der Ca-Bedarf des Körpers nicht gedeckt ist, geben die Nebenschilddrüsen fast sofort Parathormon in das Blut ab, um den Ca-Spiegel wieder auf ein normales Niveau zu bringen. Der gesunde Körper hält den Ca-Spiegel sorgfältig konstant. Dazu dient Vitamin D, das Ca aus der Nahrung besorgt, und das Parathormon, das bei Vitamin-D-Mangel Ca aus den Knochen herauslöst. Erhöhte Ca-Werte sind immer ein pathologischer Befund, denn sie bedeuten keine Überversorgung, sondern eher Ca-Mangel in den Knochen und schädliche Ca-Ablagerung im Bindegewebe und im Haar. Folge: Entmineralisierung des Knochens (Osteoporose), Allergien und Arteriosklerose. |
besondere Hinweise zur Einnahme | Die Ca-Aufnahme wird gefördert durch Vitamin D3 und durch einen sauren pH-Wert im Magen. Die Ca-Aufnahme wird verschlechtert bei zunehmendem Alter, durch fette Speisen, Oxalate (z.B. Spinat), Aluminium und Phosphate, die mit dem Calcium eine unlösliche Verbindung eingehen, bei Darmentzündungen, Bauchspeicheldrüseninsuffizienz und Nahrungsmittelallergien, bei Völlegefühl oder Blähbauch. Auch Streß verringert über die Hormone Adrenalin und Cortisol den Ca-Haushalt. Die Ca-Substitution sollte sorgfältig mit anderen Mineralien wie z.B. Magnesium und Zink abgestimmt werden, da überschüssiges Ca die Mineralstoff- und Spurenelementaufnahme beeinträchtigen kann. |
täglicher Bedarf | Eine zu geringe Ca-Zufuhr ist selten. Ca-Mangel kann auf einem Mangel an Vitamin D, Magnesium oder anderen Vitalstoffen beruhen. Erwachsene benötigen 800 mg, mindestens 500 mg. Jugendliche in der Wachstumsphase, schwangere und stillende Frauen und Frauen nach den Wechseljahren: 1000-1200 mg |
Messung im Körper | Bestimmung des Ca-Werts am besten über eine Haar-Mineral-Analyse, nicht aus dem Blut. |