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Vitamin D

Vitamin D gilt einerseits als Vitamin, ist aber eigentlich ein Hormon. Es reguliert die Expression von Hunderten von Genen, steuert also die Protein-Produktion, die von den Genen abhängt, und es sorgt für die Aufrechterhaltung eines angemessenen Kalzium- und Phosphatspiegels, der für eine normale Knochenmineralisierung notwendig ist. Es hilft, Entzündungen zu reduzieren, was für das Zellwachstum und die Immunfunktion notwendig ist. Vitamin D beeinflusst auch Gene, die helfen, die Zelldifferenzierung und die Apoptose zu regulieren.

Da Vitamin-D-Rezeptoren in fast allen Zellen des Körpers vorhanden sind, beeinflusst Vitamin D die biologischen Funktionen in jedem Körpersystem. Ein Mangel an Vitamin D kann Symptome auslösen, ohne dass dieser Zusammenhang bewusst wahrgenommen wird. Wer gesund bleiben will, sorgt für eine gute Versorgung mit Vitamin D.

 

1. Vitamin D ‒ Mangel

Fast alle Menschen in Deutschland, die kein Vitamin-D-Präparat einnehmen, haben ‒ abgesehen von Ausnahmen ‒ einen Mangel an diesem Vitamin.

 

1.1 Mangel-Symptome

Mangel an Vitamin D verursacht keine typischen, eindeutigen Symptome, sondern kann die Ursache vieler Gesundheitsprobleme sein. Die Behebung des Mangels kann bei der Heilung eine Rolle spielen. Es geht um folgende Gesundheitsprobleme:

  • Depressionen, Müdigkeit, Erschöpfung, Demenz, Schizophrenie, Parkinson und andere neurodegenerative Erkrankungen;
    Grund: der Hippocampus und andere Gehirnregionen, die die Stimmung beeinflussen, haben viele Vitamin D - Rezeptoren;
  • Schlafstörungen, schlechter Schlaf;
  • reduzierte körperliche Leistungsfähigkeit,
    Grund: Vitamin D ist wichtig für Entwicklung und Stärke der Muskeln, besonders bei älteren Menschen, nicht nur bei Leistungssportlern;
  • Muskel-, Knochen- und Rückenschmerzen,
    Grund: die Schmerzempfindung wird durch Vitamin-D-Rezeptoren an den Nervenzellen beeinflusst;
  • Knochenverlust;
    Grund: Vitamin D ist notwendig, damit Calcium aus der Nahrung aufgenommen und für den Knochenaufbau verwendet wird;
  • schädliche Wirkung auf die Mitochondrien und dort auf die Produktion von Melatonin;
  • schlechte Heilung von Wunden;
  • Herz-Kreislauf-Krankheiten;
  • chronische Entzündungen ‒ z.B. in Verbindung mit Diabetes Typ II,
  • Entstehung von Autoimmunkrankheiten,
  • Krebs ‒ besonders Darmkrebs, Brustkrebs (bei Frauen) und Prostata-Krebs (bei Männern),
    die Heilungschancen bei Krebs werden durch gute Vitamin D ‒ Versorgung deutlich verbessert,
  • Virus-Infektionen
    Um Virus-Infektionen gut abzuwehren, unterstützt Vitamin D das angeborene und das erworbene Immunsystem und die Bildung mikrobieller Peptide.
  • Atemwegserkrankungen, Asthma;
    Eine gute Versorgung mit Vitamin D schützt vor Atemwegsinfekten, Grippe und COVID-19.
  • das Polyzystische Ovar-Syndrom,
  • Sterbe-Risiko

    Ein stabiles und leistungsfähiges Immunsystem ist Voraussetzung für gute Gesundheit und setzt voraus, dass kein Mangel an Vitamin D herrscht. Zwar führt Vitamin-D-Mangel nicht unmittelbar zum Tod, kann aber die Überlebens-Chancen verringern, wenn der Patient wegen schwerer Krankheit in das Krankenhaus bzw. die Intensivstation eingewiesen wird.

    • Andrea Braun, Domingo Chang, Karthik Mahadevappa, Fiona K. Gibbons, Yan Liu, Edward Giovannucci, and Kenneth B. Christopher:
      Association of low serum 25-hydroxyvitamin D levels and mortality in the critically ill, auch hier: _1_ _2_ (22.9.2012)

      In 2 Bostoner Krankenhäusern wurde an 2.399 Patienten untersucht, ob sich der Vitamin-D-Spiegel bei Einweisung auf die Überlebens-Chance im Krankenhaus auswirkt.
      Ergebnis: Ein Mangel an Vitamin D vor der Krankenhausaufnahme erhöht die kurz- und langfristige Sterblichkeit von Patienten um 69%, unabhängig von der Krankheitsursache.

 

1.2 Risikogruppen

Vitamin D stärkt das Immunsystem, erhöht die Lebenserwartung, schützt das alternde Gehirn, verbessert die Gedächtnisleistungen und sorgt dafür, dass Calcium in die Knochen eingebaut wird. Es verbessert den Antioxidantien- und den Hormon-Status.

Bei einem zu niedrigen 25(OH)D-Serumspiegel (unter 30 ng/mL) ist das Sterblichkeitsrisiko deutlich erhöht. Mangel an Vitamin D tritt besonders auf bei

  • Menschen mit dunkler Hautfarbe,
    Grund: die starke Pigmentierung mit Melanin verhindert, dass die UV-Strahlung in die Haut eindringt und die Bildung von Vitamin D anregt; um eine ausreichende Menge an Vitamin D zu erzeugen, müssen dunkelhäutige Menschen deutlich länger in der Sonne sein.
  • Schwangeren,
    Eine gute Versorgung mit Vitamin-D während der Schwangerschaft ist von entscheidender Bedeutung für die Mutter und für die Entwicklung des Kindes.
  • Menschen mit Fettleibigkeit,
    Man spricht von Fettleibigkeit (Adipositas, Obesität) bei einem BMI von mehr als 30. Auch bei Diabetes ist das Vitamin hilfreich.
  • Mangel an körperlicher Aktivität,
  • Menschen mit Diabetes und Insulinresistenz,
  • älteren Menschen,
    Bei älteren Menschen ist die Fähigkeit, Vitamin D über die Haut zu bilden, gegenüber jugendlichen Menschen auf die Hälfte reduziert. Möglicher Grund: mit zunehmendem Alter nimmt die Hautdicke und der 7-Dehydrocholesterol-Gehalt in der Haut ab.
  • Einnahme von bestimmten Medikamenten, die den Pregnan-X-Rezeptor stimulieren.
    Medikamenten-Beispiele: Cyproteronacetat, Phenytoin, Carbamazepin, Tamoxifen, Nifedipin, Spironolacton, Clotrimazol, Efavirenz, Nevirapin, Ritonavir, Saquinavir, Rifampicin, Dexamethason, Kava kava, Johanniskraut (Hyperforin), Cyclophosphamid, Paclitaxel.

Bei Mangel an Vitamin D und entsprechendem Mangel an Calcium werden die Nebenschilddrüsen dazu veranlasst, Parathormon zu bilden. Das Parathormon sorgt dafür, dass der Calciumspiegel wieder ansteigt. Es fördert den Calciumtransport aus Knochen, Nieren und Darm, wo das Calcium dann ggf. fehlt, ins Blut. Ein hoher Parathormonspiegel kann also auf einen Mangel an Vitamin D hindeuten.

 

1.2.1 Kaum Mangel an Vitamin D

Zwischen 1 und 2 Prozent der Menschen haben rote Haare. Diese einzigartige Haarfarbe wird durch eine Mutation des Melanocortin-1-Rezeptors (MC1R) verursacht, einem Gen auf Chromosom 16. MC1R ist ein Protein, das an der Regulierung der Haar- und Hautfarbe sowie der Augenfarbe beteiligt ist. Da es sich um ein rezessives Erbmerkmal handelt, muss das mutierte Gen von beiden Elternteilen vererbt werden, um ein Kind mit roten Haaren hervorzubringen.

Variationen im MC1R-Gen sind für eine Reihe rötlicher Haarfarben verantwortlich – von Erdbeerblond bis zu braunem Haar mit roten Farbtönen – und für helle Haut, die stark sommersprossig sein kann. Aufgrund der Art von Melanin, das der Körper produziert, besteht bei Rothaarigen ein höheres Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, selbst wenn sie sich nicht der Sonne aussetzen. (Melanin ist das gelb-braun-schwarze Pigment in der Haut, das die Sonnenstrahlung abwehrt und dadurch Sonnenbrand, aber auch die schnelle Vitamin-D-Bildung verhindert.)

Positiv zu vermerken ist, dass die blasse Haut und die Empfindlichkeit gegenüber ultraviolettem (UV) Licht dazu beitragen, dass Rothaarige Vitamin D effizienter produzieren als ihre blonden oder brünetten Kollegen und deshalb das Risiko eines Mangels an Vitamin D deutlich geringer ist.

  • P Valverde, E Healy, I Jackson, J L Rees, A J Thody:
    Variants of the melanocyte-stimulating hormone receptor gene are associated with red hair and fair skin in humans, auch hier (11.1995)

    Die Melanin-Pigmentierung schützt die Haut vor den schädlichen Wirkungen ultravioletter Strahlung (UVR). Es gibt zwei Arten von Melanin, das rote Phäomelanin und das schwarze Eumelanin, die beide in der menschlichen Haut vorkommen. Eumelanin wirkt lichtschützend, während Phäomelanin aufgrund seines Potenzials, als Reaktion auf UV-Strahlung freie Radikale zu erzeugen, zu Hautschäden durch UV-Strahlung beitragen kann. Personen mit rotem Haar haben einen überwiegenden Anteil an Phäomelain in Haar und Haut und eine verminderte Fähigkeit, Eumelanin zu produzieren, was möglicherweise erklärt, warum sie nicht braun werden und einem erhöhten Risiko durch UV-Strahlung ausgesetzt sind. Bei über 80 % der Personen mit rotem Haar und/oder heller Haut wurde die MC1R-Gensequenzvariante gefunden.

 

1.3 Studien

Die Menschen haben zu wenig Vitamin D
  • Forrest KY, Stuhldreher WL:
    Prevalence and correlates of vitamin D deficiency in US adults, auch hier (2011)

    Mangel an Vitamin D ist weit verbreitet in der US-Bevölkerung, vor allem unter Menschen schwarzer oder dunkler (Hispanos) Hautfarbe. Vitamin-D-Mangel liegt vor, wenn der 25(OH)D ‒ Wert < 20 ng/ml (50 nmol/l) im Serum beträgt. 41,6% der gesamten Bevölkerung sind mangelhaft versorgt. Außer der Hautfarbe gibt es weitere Risikofaktoren: geringe Bildung, Fettleibigkeit, schlechter Gesundheitszustand, schlechte Cholesterin-Werte, wenig Milch-Verzehr.

  • Johann Diederich Ringe and Christoph Kipshoven:
    Vitamin D-insufficiency ‒ An estimate of the situation in Germany, auch hier (1.2012)

    Labortests an 1343 deutschen Patienten ergaben einen Mittelwert von 16,2 nl 25(OH)D je ml Blut. 10% haben Werte unter 7 nl/ml und 65% lagen unter 20 nl/ml.

  • Kevin D Cashman, Kirsten G Dowling, Zuzana Škrabáková, Marcela Gonzalez-Gross, Jara Valtueña, Stefaan De Henauw, Luis Moreno, Camilla T Damsgaard, Kim F Michaelsen, Christian Mølgaard, Rolf Jorde, Guri Grimnes, George Moschonis, Christina Mavrogianni, Yannis Manios, Michael Thamm, Gert BM Mensink, Martina Rabenberg, Markus A Busch, Lorna Cox, Sarah Meadows, Gail Goldberg, Ann Prentice, Jacqueline M Dekker, Giel Nijpels, Stefan Pilz, Karin M Swart, Natasja M van Schoor, Paul Lips, Gudny Eiriksdottir, Vilmundur Gudnason, Mary Frances Cotch, Seppo Koskinen, Christel Lamberg-Allardt, Ramon A Durazo-Arvizu, Christopher T Sempos, Mairead Kiely:
    Vitamin D deficiency in Europe: pandemic? (2.2016)

    Vitamin-D-Mangel zeigt sich in der gesamten europäischen Bevölkerung ‒ eine Pandemie. Das ist besorgniserregend und erfordert Maßnahmen sowohl aus Sicht der öffentlichen Gesundheit als auch aus klinischer Sicht. Große Probleme gibt es in den Wintermonaten (Oktober bis März) und für dunkelhäutige Menschen. 40% der Europäer haben 25(OH)D-Konzentrationen von unter 20 ng/ml ‒ deren Gesundheit ist bedroht.

  • Marcos Pereira-Santos, José Yure Gomes Dos Santos, Gisele Queiroz Carvalho, Djanilson Barbosa Dos Santos, Ana Marlúcia Oliveira:
    Epidemiology of Vitamin D Insufficiency and Deficiency in a Population in a Sunny Country: Geospatial Meta-Analysis in Brazil, auch hier (2.2018)

    Obwohl Brasilien in Äquatornähe liegt, ist dort Mangel an Vitamin D weit verbreitet. Es wurde ein Durchschnittwert von 67,65 nmol/l (= 27,06 ng/ml) gefunden.

  • Xuefeng Liu, Ana Baylin and Phillip D. Levy:
    Vitamin D deficiency and insufficiency among US adults: prevalence, predictors and clinical implications, auch hier (4.2018)

    Bei 26.010 erwachsenen US-Bürgern wurde der Vitamin-D-Spiegel gemessen. Ergebnis: 28,9% lagen unter 50 nmol/l (20 ng/ml) und 41,4% unter 75 nmol/l (30 ng/ml). Besondere Risikofaktoren sind schwarze Hautfarbe, geringe Bildung, Armut, Fettleibigkeit, Raucher, mangelnde Bewegung und geringer Milchkonsum.

  • Robyn M Lucas, Anne-Louise Ponsonby:
    Ultraviolet radiation and health: friend and foe, auch hier (12.2002)

    Positive wie auch negative Auswirkungen der UV-Strahlung sind gut dokumentiert. Die Exposition in der Kindheit ist wichtiger als im Erwachsenenalter; das gilt für positive und negative Wirkungen. Durch den Abbau der Ozonschicht in der Stratosphäre erhöht sich die UV-Strahlung. Momentan laufen Forschungen, in denen die Auswirkungen der UV-Strahlung auf das Immunsystem untersucht wird, u.a. die Entstehung von Multipler Sklerose und Typ-1-Diabetes bei zu geringer UV-Strahlung.

  • Armin Zittermann
    • Vitamin D in preventive medicine: are we ignoring the evidence?, auch hier (6.2003)

      Kinder und Jugendliche haben häufig Mangel an Vitamin D im Winter, ältere Menschen das ganze Jahr über. Das führt zu Osteoporose, Muskelproblemen, Tuberkulose, rheumatoider Arthritis, Multipler Sklerose, Reizdarm, Bluthochdruck und einigen Krebs-Typen. Die derzeit gültigen Empfehlungen zur Versorgung mit Vitamin D sind viel zu niedrig.

    • Armin Zittermann, Raimund von Helden, William Grant, Christoph Kipshoven, and Johann D Ringe:
      An estimate of the survival benefit of improving vitamin D status in the adult german population, auch hier (11.2009)

      Durch Mangel an Vitamin D ist weltweit die Sterberate erhöht und es gibt eine Übersterblichkeit, auch in Deutschland. Weniger als 10 % der Menschen sind ausreichend mit Vitamin D versorgt. Würden die Menschen mindestens einen Wert von 75 nmol/l oder 22,5 µg/l aufweisen, könnten 2,2 % aller Todesfälle oder 18.300 Leben pro Jahr gerettet werden.

    • The estimated benefits of vitamin D for Germany (8.2010)
      Kommentar von Stephen Daniells: Vitamin D could save Germany €40 billion in health costs, auch hier

      55 bis 75 % der deutschen Bevölkerung hat einen Mangel an Vitamin D, teilweise erheblich. Vorteile einer besseren Versorgung mit Vitamin D wären:

      • Verhinderung von Stürzen und osteoporotischen Frakturen bei älteren Menschen;
      • Verringerung der Sterblichkeit;
      • Verhinderung chronischer Krankheiten wie Typ-1-Diabetes und Multiple Sklerose;
      • Kosteneinsparung in Deutschland: bis zu 37,5 Milliarden Euro.
      Leider führen die offiziellen Empfehlungen ‒ Sonne zwischen 11 und 15 Uhr meiden und 5-10 µg täglich einnehmen ‒ definitiv zu einem Vitamin-D-Mangel.

  • Robert P. Heaney, Robert R. Recker, James Grote, Ronald L. Horst, Laura A. G. Armas:
    Vitamin D3 Is More Potent Than Vitamin D2 in Humans, auch hier (3.2011)

    Bei gleicher Einnahmemenge produziert der Körper aus Vitamin D3 die 2- bis 3-fache Menge an Vitamin D, verglichen mit D2.

  • Michael F. Holick, Neil C. Binkley, Heike A. Bischoff-Ferrari, Catherine M. Gordon, David A. Hanley, Robert P. Heaney, M. Hassan Murad, Connie M. Weaver:
    Evaluation, Treatment, and Prevention of Vitamin D Deficiency: an Endocrine Society Clinical Practice Guideline (7.2011)

    Klinische Leitlinie für Vorsorge, Diagnose und Therapie von Vitamin D - Mangel. Einnahme-Empfehlung für Erwachsene ohne ärztliche Überwachung: mind. 1500-2000 I.E. pro Tag, max. 4000 I.E.; Säuglinge und Kinder entsprechend weniger. Bei nachgewiesenem Mangel liegt die Obergrenze bei 10.000 I.E. pro Tag.

  • Anke Ehlers, BfR:
    Vitamin D ‒ der aktuelle D-A-CH-Referenzwert aus Sicht der Risikobewertung (3.2013)

    Die Serumkonzentration sollte zwischen 20 und 160 ng/ml (50 ... 400 nmol je Liter) liegen (s. Grafik). Für die Einnahme gilt dauerhaft eine tolerable Höchstmenge von täglich 4000 I.E.

  • Uwe Gröber, Jörg Spitz, Michael F. Holick, Matthias Wacker und Klaus Kisters:
    Von der Rachitis-Prophylaxe zur allgemeinen Gesundheitsvorsorge (4.2013)

    Die Vitamin-D-Experten geben einen umfassenden Überblick über den Stand der Wissenschaft.

  • Paul J. Veugelers and John Paul Ekwaru:
    A Statistical Error in the Estimation of the Recommended Dietary Allowance for Vitamin D (10.2014)

    Robert Heaney, Cedric Garland, Carole Baggerly, Christine French, and Edward Gorham:
    Letter to Veugelers, P.J. and Ekwaru, J.P., A Statistical Error in the Estimation of the Recommended Dietary Allowance for Vitamin D. Nutrients 2014, 6, 4472–4475; doi:10.3390/nu6104472 (3.2015)

    Die offizielle Empfehlung zur Einnahme von Vitamin D (600 ... 1000 I.E. pro Tag) beruht auf einem Statistik-Fehler. Der tatsächliche Bedarf ist um ein Vielfaches höher.

  • Bess Dawson-Hughes, Susan S Harris, Alice H Lichtenstein, Gregory Dolnikowski, Nancy J Palermo, Helen Rasmussen:
    Dietary fat increases vitamin D-3 absorption (11.2014)
    Kommentar

    Durch Fett in einer Mahlzeit, mit der ein Vitamin-D-3-Supplement eingenommen wird, erhöht sich die Absorption des Supplements signifikant.

  • Uwe Gröber, Jörg Reichrath, and Michael F. Holick: Live Longer with Vitamin D? (3.2015)

    Niedrige 25(OH)D ‒ Werte erhöhen die Anfälligkeit für Krankheiten aller Art. Empfehlung für die Konzentration von 25(OH)D im Blut: mind. 30 ng/ml; kein erhöhtes Risiko bei Werten > 70 ng/ml.

  • William B. Grant, Susan J. Whiting, Gerry K. Schwalfenberg, Stephen J. Genuis, and Samantha M. Kimballe:
    Estimated economic benefit of increasing 25-hydroxyvitamin D concentrations of Canadians to or above 100 nmol/L (10.2016)

    Eine optimale Versorgung mit Vitamin D reduziert das Risiko für viele Krankheiten. Aktuell liegt in Kanada der Vitamin-D-Mittelwert bei 61 nmol/L (24 ng/ml). Würden alle Kanadier mindestens 100 nmol/l (40 ng/ml) erreichen, würden jährlich 12,5 Milliarden $ eingespart und 23.000 weniger Menschen sterben. Die positiven Wirkungen würden erst allmählich, nicht sofort eintreten.

  • Anne Marie Uwitonze, Mohammed S. Razzaque:
    Role of Magnesium in Vitamin D Activation and Function (3.2018)
    Kommentar: Why You Can't Skip Magnesium If You're Taking Vitamin D

    Magnesium unterstützt die Aktivierung von Vitamin D. Alle Enzyme, die Vitamin D verstoffwechseln, benötigen Magnesium als Kofaktor ihrer Reaktionen in Leber und Nieren.

  • Qi Dai, Xiangzhu Zhu, JoAnn E Manson, Yiqing Song, Xingnan Li, Adrian A Franke, Rebecca B Costello, Andrea Rosanoff, Hui Nian, Lei Fan, Harvey Murff, Reid M Ness, Douglas L Seidner, Chang Yu, Martha J Shrubsole:
    Magnesium status and supplementation influence vitamin D status and metabolism: results from a randomized trial, auch hier (12.2018)
    Kommentare:

    Magnesium-Mangel blockiert die Synthese von Vitamin D: gute Magnesium-Werte ermöglichen, dass bei Zufuhr von Vitamin D3 die Vitamin D ‒ Werte sich wie gewünscht im Blut erhöhen. Darüber hinaus ist Magnesium an über 300 biochemischen Prozessen im Körper beteiligt.

  • Jami Cooley: 10 Vitamin D Deficiency Symptoms You Can Identify Yourself (2.2019)

    10 Symptome für einen Mangel an Vitamin D, die Sie selbst identifizieren können.- Einschätzung der Vitamin D ‒ Werte:

    • gravierender Mangel: unter 20 ng/ml
    • normal: 30 bis 100 ng/ml (für die meisten Labore)
    • mindestens 50 ng/ml
    • ideal: 60 bis 80 ng/ml (Empfehlung des Autors).
    Gemessen wird jeweils die Konzentration von 25(OH)D3 im Blut.
  • Nutzen der künstlichen Besonnung vor allem im Vitamin D-Winter (10.2006)

 

2. Vitamin-D-Wissen

  • auf bbfu.de: Vitamine und Mineralien
  • Jörg Spitz
  • Dorothee Hahne: Vitamin D: Wenig harte Fakten zur Prävention chronischer Krankheiten (2011)
    Leserbrief: Drei Professoren erläutern der Autorin Hahne, die harte Fakten vermisst, im Leserbrief den Stand der Wissenschaft: (1) Mangel an Vitamin D ist sehr weit verbreitet, (2) Eine 25-(OH)D-Serum-Konzentration von 20 ng/ml reicht keinesfalls aus, und (3) Vitamin D senkt das Krebsrisiko.
  • Einfach mal das Gesicht in die Sonne halten (12.2012)
    ... empfiehlt Jörg Reichrath, Professor für Dermatologie an der Universität des Saarlandes.

    Kritik: der Herr Professor hält 20 bis 30 ng Vitamin D3 je ml Blut für eine gute Versorgung. Damit wird aber allenfalls Rachitis vermieden. Eine gute Versorgung und weitere gesundheitlich positive Wirkungen erzielt man erst mit Werten um 60 ng/ml.

  • Andrew W. Saul: Vitamin D: Deficiency, Diversity and Dosage (2003)
  • Konrad Taubert: Sonnen-Vitamin ‒ Vitamin D: Der Schutzschild für die Gesundheit (7.2010)
  • Neue Wege zur Gesundheit (2015)

    Inhalt:
    Wie funktioniert Vitamin D? ‒ Die Doppelschutzfunktion von Vitamin D ‒ Vitamin D stärkt unsere Abwehr auf allen Gebieten ‒ Was ist ein adäquater Vitamin-D-Blutwert? ‒ Einordnung des Vitamin-D-Blutserumwerts ‒ Eigene Erfahrungswerte mit Vitamin D ‒ Wer ist von einem Vitamin-D-Mangel betroffen? ‒ Welcher Vitamin-D-Blutserumswert ist erstrebenswert? ‒ Dosierung von Vitamin D

  • Patrick J McCullough, Douglas S Lehrer, Jeffrey Amend:
    Daily oral dosing of vitamin D3 using 5000 TO 50,000 international units a day in long-term hospitalized patients: Insights from a seven year experience, auch hier (4.1.2019)

    Mit Sonne auf der nackten Haut können täglich bis zu 25.000 internationale Einheiten (I.E.) produziert werden, indem die UVB-Strahlung auf 7-Dehydrocholesterin einwirkt. Die Studienautoren arbeiten in einem psychiatrischen Krankenhaus und ermitteln bei allen Patienten den Vitamin-D-Status. Bei einem Mangel werden täglich 5.000 bis 50.000 I.E. gegeben. Nach einiger Zeit erreichten die Patienten einen Wert von 74,4 bis 384,8 ng 25OHD3 je ml Blut; es werden keine schädlichen Nebenwirkungen beobachtet.

  • Vitamin D kaufen
  • Institut Vitamin Delta: Vitamin D Service

    Umfassende Information über Vitamin D, auch in vielen Videos, aus dem Institut VitaminDelta von Raimund von Helden.

  • Zentrum der Gesundheit:
  • Medscape - Beiträge zu Vitamin D
  • Oregon State University: Vitamin D

    Informationen zu chemischer Struktur und Metabolismus, Wechselwirkung mit Calcium und Phosphor, Zellbildung, Immunsystem, Insulinbildung, Blutdruckregulierung, Mangelsymptome (Osteoporose, Krebs, Autoimmun-Krankheiten wie Diabetes Typ 1, MS, rheumatoide Arthritis, Lupus, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson, Fortpflanzung, Atemwegserkrankungen), Risikofaktoren für einen Mangel und der Einsatz von Vitamin D zur Behandlung von Krankheiten (Atopische Dermatitis, entzündliche Darmerkrankungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen).

  • National Institutes of Health, USA: Vitamin D - Fact Sheet for Health Professionals

 

2.1 Vitamin D von der Sonne

  • Die Bildung von Vitamin D im Körper durch Sonnenstrahlung (bzw. UVB-Strahlung) auf die nackte Haut ist zu bevorzugen. Es ist keine gute Idee, Sonnenstrahlung generell zu meiden. An einem sonnigen Tag können sich so bis zu 25.000 I.E. bilden. Die Aufnahme von Vitamin D aus der Nahrung ist hingegen unzureichend.
  • Das vom Körper durch Sonnenstrahlung gebildete Vitamin D ist gesünder als das in Form von D3 eingenommene Nahrungsergänzungsmittel und deshalb zu bevorzugen. Ein Vorzug der Sonnenstrahlung ist, dass durch die UVB-Strahlung keine Überdosierung mit Vitamin D möglich ist. Auch die anderen Komponenten des Sonnenlichtspektrums, z.B. UVA und Infrarot-Strahlung, lösen gesundheitlich positive Wirkungen im Körper aus.
  • Sonnen Sie, um die Wirkung zu erhöhen, bevorzugt Hautpartien, die normalerweise nicht ständig der Sonne ausgesetzt sind, am besten Bauch oder Rücken. Sonnen Sie etwa ein Drittel bis die Hälfte der Zeit, in der sich die Haut röten würde. Haut, die regelmäßig der Sonne ausgesetzt ist, verträgt mehr Sonne.
  • Nach dem Sonnenbad bildet sich in der Haut zunächst die Vorstufe Vitamin D3, die im Laufe der nächsten 24-48 Stunden in Vitamin D umgewandelt wird, das dann in der Leber gespeichert wird. Für diese Umwandlung sind spezielle Enzyme notwendig, die nur dann funktionieren, wenn ausreichend Magnesium vorliegt. An acht Stellen stockt der Stoffwechsel für die Entstehung von Vitamin-D, wenn nicht ausreichend Magnesium vorhanden ist.
    Achtung: da D3 fettlöslich ist, kann es bei Anwendung von Seife aus der Haut wieder herausgewaschen werden.
  • Vermeiden Sie Sonnenschutzmittel. Diese sind nur in wenigen Ausnahmen erforderlich, wenn Sie z.B. die untrainierte Haut im Hochgebirge bei strahlendem Sonnenschein der UV-Strahlung aussetzen und die Haut nicht mit Kleidungsstücken schützen wollen.
  • Befürchten Sie Sonnenbrand und Hautkrebs? Dagegen ist Vorsorge möglich mit Antioxidantien, etwa Astaxanthin, den Vitaminen B3, C, D und E und mit Tomaten; s. dazu Hautschutz durch Antioxidantien. Für die weitverbreitete Meinung, Sonnenschutzmittel verringerten das Hautkrebs-Risiko, gibt es keine sicheren Nachweise.
  • Durch gute Versorgung mit Magnesium wird die Bildung von Vitamin D begünstigt.

 

2.2 Vitamin D als Nahrungsergänzungsmittel

In der dunklen Jahreszeit (Herbst und Winter) reicht die Sonne wegen des niedrigen Sonnenstandes nicht aus, um genügend Vitamin D im Körper zu erzeugen. Dann empfehlen sich Vitamin-Präparate wie Dekristol (verschreibungspflichtig). Für eine 70 kg schwere Person (je schwerer der Mensch, desto mehr I.E.) gilt:

  • Mit 4000 I.E. (entspricht 100 µg) D3 pro Tag wird bei gesunden Menschen generell eine befriedigende Versorgung mit Vitamin D und keine Überdosierung erreicht, falls die Sonnenstrahlung nicht ausreicht.
  • 10.000 I.E. pro Tag steigern den Wert im Blut um 1 ng/ml. Allerdings gibt es Menschen, die so hohe Dosen nicht vertragen.
Weiterhin gilt:
  • Vitamin D3 ist besser geeignet als Vitamin D2.
  • Bei erheblichem Mangel können anfangs (die ersten Tage) erheblich größere Mengen eingenommen werden.
  • Da Vitamin D in der Leber gespeichert wird, kann eine gute Versorgung auch dadurch erreicht werden, dass der Bedarf einer Woche an nur einem Tag eingenommen wird.
  • Wird das Vitamin-D-Präparat zusammen mit einer fettreichen Mahlzeit eingenommen, dann wird die Aufnahme des Vitamins in den Körper deutlich verbessert.
  • Vitamin D fördert die Aufnahme von Calcium aus dem Darm. Wird zu wenig Calcium über die Nahrung zugeführt, dann wird weniger Vitamin D für diesen Zweck verbraucht. Bei Calcium-Mangel und gleichzeitig hoher Vitamin-D-Einnahme ist der Vitamin-D-Spiegel chronisch erhöht, und im Extremfall kann Calcium aus den Knochen gelöst werden.
  • Der Körper benötigt Magnesium für die Umwandlung von Vitamin D3 und Calcium, um Calcium in die Knochen einzulagern. Ein Mangel der beiden Mineralien führt zu Fehlregulation. Bei der Einnahme sollte deshalb auf ein Calcium-Magnesium-Verhältnis von 1:1 bis 2:1 geachtet werden.
  • Vitamin D braucht Vitamin A, um bestmöglich wirken zu können. Die gleichzeitige Einnahme von Vitamin A lässt den Vitamin-D-Spiegel viel höher steigen als die alleinige Vitamin-D-Einnahme.
  • Da Vitamin D fettlöslich ist, benötigen Übergewichtige eine eher höhere Dosis, beispielsweise 10.000 I.E. pro Tag.
  • Bei rund einem Viertel der Bevölkerung produziert der Körper nicht gut die aktive Form von Vitamin D. Dann sind höhere Dosen als üblich notwendig.
Bei Einnahme von Vitamin D ‒ Präparaten wie Dekristol ist, im Gegensatz zur Nutzung der Sonne, eine Überdosierung möglich. Sie äußert sich durch unerwünschte Calcium-Ablagerung in den Blutgefäßen (Calcifizierung). Wer bei dauerhaft hoher Dosis von Vitamin D eine Überdosierung vermeiden will, sollte den Vitaminspiegel im Labor messen lassen. Um die Calcifizierung zu vermeiden, kann zusätzlich Vitamin K2 eingenommen werden. Dieses Vitamin sorgt dafür, dass die zuständigen Transportproteine aktiviert werden und das Calcium an die richtigen Stellen im Körper transportiert wird, insbesondere in die Knochen und Zähne. Bei Vitamin-K2-Mangel lagert sich das Calcium an den falschen Stellen im Körper ab, unter anderem in Gefäßen und Organen. Es kann auch zu Nierensteinen kommen.

Optimaler Zielwert für die Konzentration von 25(OH)D3 im Blut (Laborwert): 50 ‒ 70 ng/ml bzw. 125 ‒ 175 nmol/l. Schädliche Nebenwirkungen sind ab 150 ng/ml (= 375 nmol/l) zu erwarten.

Soll Vitamin D mit der Nahrung oder als Nahrungsergänzungsmittel aufgenommen werden, dann ist Vitamin D3 die bestgeeignete Form. Vitamin D3 wird im Körper in Vitamin D umgewandelt.

Umrechnung der Einheiten
100 µg entsprechen 4000 I.E. (Internationale Einheiten).

Bessere Versorgung mit Vitamin D hätte gesundheits-ökonomische Vorteile

  • Grant WB, Cross HS, Garland CF, Gorham ED, Moan J, Peterlik M, Porojnicu AC, Reichrath J, Zittermann A:
    Estimated benefit of increased vitamin D status in reducing the economic burden of disease in western Europe, auch hier (2.2009)

    Nahrungsergänzung mit Vitamin D hätte enorme Vorteile durch Reduzierung des Kostenaufwands im Gesundheitswesen: den Zusatzkosten von 10 Millionen € pro Jahr (incl. Beratung und Laborkosten) stünden Ersparnisse von 187 Milliarden € pro Jahr gegenüber. Grundlage der Rechnung ist eine Anhebung des Vitamin-D-Spiegels auf 40 ng/mL durch Einnahme von täglich 2000 bis 3000 I.E.

Beschaffung von Vitamin D als Nahrungsergänzungsmittel

Vitamin D darf in der Gesetzlichen Krankenversicherung nur zur Behandlung der manifesten Osteoporose verordnet werden; s. dazu Anlage I, Punkt 11, der Arzneimittel-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses. In allen anderen Fällen kann der Arzt ein Rezept ausstellen und der Patient bezahlt das Präparat selbst. Rezeptfreie Präparate mit 1000 I.E. oder etwas mehr sind in Drogeriemärkten erhältlich. Im Versandhandel werden Kapseln mit 20.000 I.E. vertrieben. Da Vitamin D in der Leber gespeichert wird, können höher dosierte Präparate (mehr als 4000 I.E.) sinnvoll sein, sei es täglich, um einen vorhandenen Mangel zu beheben, oder im Abstand von jeweils mehreren Tagen.

 

2.3 Vitamin-D-Stoffwechsel

 

2.4 Vitamin D und andere Vitalstoffe

Vitamin D wirkt in Kombination mit anderen Vitalstoffen: Magnesium, Calcium und Vitamin K2. Wird Vitamin D nicht durch UV-Strahlung erzeugt, sondern als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen, dann sollte auf eine angemessene Versorgung mit diesen Vitalstoffen geachtet werden.

2.4.1 Vitamin K2

 

2.4.2 Melatonin

Anders als Vitamin D wird Melatonin in der Zirbeldrüse und in den Mitochondrien synthetisiert. Es ist hochwirksam beim Abfangen reaktiver Sauerstoff- und Stickstoffverbindungen und moduliert zahlreiche antioxidative und prooxidative Enzyme, was zu einer Verringerung der oxidativen Schäden führt. Eine Unterversorgung mit Melatonin entsteht durch den weit verbreiteten Betablocker Metoprolol, durch nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente wie Aspirin und Ibuprofen, durch Alkohol und auch durch das gedämpfte Licht von LED-Bildschirmen in der Nacht.

  • Scott Zimmerman, Russel. J. Reiter:
    Melatonin and the Optics of the Human Body (21.2.2019)

    In den Mitochondrien vieler Zellen wird deutlich mehr Melatonin produziert als in der Zirbeldrüse. Die Bildung dieses Melatonins hängt nicht von der Tageszeit ab, sondern vom Bedarf bei oxidativem Stress, und es wird durch Einwirkung von Nah-Infrarotlicht (Licht-Wellenlänge 650 nm bis 1200 nm) auf die Haut erzeugt. Künstliches Licht ist dafür nicht geeignet. Das nachts in der Zirbeldrüse produzierte Melatonin hat nur die Aufgabe, Lücken zu füllen, etwa bei nachtaktiven Tieren und bei geschädigten oder alternden Zellen.

  • Feres José Mocayar Marón, León Ferder, Russel J. Reiter, Walter Manucha:
    Daily and seasonal mitochondrial protection: Unraveling common possible mechanisms involving vitamin D and melatonin (5.2020)

    Vitamin D und Melatonin stehen zwar in einem umgekehrten Verhältnis zur Sonneneinstrahlung: Vitamin D wird bei Sonnenstrahlung auf die Haut produziert, Melatonin bei Dunkelheit. Sie haben aber gemeinsame Funktionen im Zusammenhang mit Abwehrmechanismen. Ein Mangel ist an der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, neurodegenerativen Erkrankungen, Schlafstörungen, Nierenerkrankungen, Krebs, psychiatrischen Erkrankungen, Knochenerkrankungen, dem metabolischen Syndrom und Diabetes beteiligt. Das gilt besonders für alte Menschen, weil bei ihnen die Aufnahme und die körpereigene Synthese abnehmen, was eine Zunahme von oxidativem Stress, Entzündungen und mitochondrialer Dysfunktion verursacht.

  • Paul Clayton: Vitamin-D and it’s Health Effects Over Humans (27.5.2021)

    Vitamin D und Melatonin sind Verbindungen mit vielfältigen Wirkungen. Beide sind eher Hormone als Vitamine. Sie interagieren miteinander in einem komplexen zirkadianen Tanz, einem Tanz, der uns zutiefst beeinflusst. Aufgrund des modernen Lebensstils kommen immer mehr Menschen aus dem Takt und leiden unter gesundheitlichen Problemen.

  • Siehe auch Melatonin bei Atemwegsinfekten

 

3. Messung im Blut

(entnommen aus: Volker von Baehr: Bedeutung von Vitamin D bei Patienten mit Parodontitis)

Vitamin D ist bekanntlich weniger ein Vitamin, sondern eher ein Hormon. Wie bei anderen Hormonen, z.B. Testosteron oder Schilddrüsenhormonen, ist nur freies, nicht gebundenes Vitamin D biologisch aktiv. Zwischen 97 und 99 % des Vitamin D sind an Bindungsproteine, vor allem Vitamin-D-bindendes Protein (VDBP) gebunden. Nur 1 - 3 % des Vitamin D ist frei verfügbar, kann also die Zellmembranen passieren und biologisch aktiv sein. Das Enzym 1-α-Hydroxylase wandelt das 25-OH-Vitamin D in 1,25-(OH)2 Vitamin D um, das seinerseits dann in den Zellen die bekannten schützenden Wirkungen vermittelt. Insofern ist der freie Anteil ganz entscheidend und eigentlich sollte sich die ergänzende Einnahme von Vitamin D an diesem Parameter orientieren.

Menschen mit hohem VDBP-Spiegel und/oder erhöhter Bindungsaffinität haben oft gute 25-OH-Vitamin D3-Spiegel. Dies lässt häufig fälschlicherweise eine gute Versorgung der Zellen annehmen, jedoch kann das freie (wirksame) Vitamin D trotzdem zu niedrig sein. Da Östrogene das VDBP in der Leber induzieren, sind nicht nur Schwangere, sondern alle, die Kontrazeptiva einnehmen, möglicherweise davon betroffen. Weiterhin sind bei Leber- und Nierenerkrankungen abweichende Ergebnisse zu erwarten. Der einzige Nachteil des freien Vitamin D im Vergleich zum 25-OH-Vitamin D3 ist, dass dieser Parameter noch keine gesetzliche Kassenleistung ist. Deshalb sollte zumindest bei allen Indikationen, bei denen der Patient die Laboruntersuchungen selbst zahlen muss, dem freien Vitamin D der Vorzug gegeben werden. Die Kosten beider Analysen sind üblicherweise identisch, Privatkassen übernehmen beide Parameter gleichermaßen.

 

4. Vitamin-D-Mangel und chronische Krankheiten

Der Mangel an Vitamin D erhöht das Risiko für eine Vielzahl chronischer Erkrankungen.

Entstehung von Krankheiten abhängig von der UV-Strahlung. Die genaue Lage des Optimums hängt u.a. vom Hauttyp ab.
Wer zu wenig Vitamin D hat, wird eher krank.
  • Robyn M Lucas, Anthony J McMichael, Bruce K Armstrong, Wayne T Smith:

    Globale Abschätzung der Entstehung von Krankheiten durch UV-Strahlung (s. nebenstehendes Bild): Krankheiten entstehen durch zu wenig (C) und durch zu viel (A) Strahlung. Dazwischen gibt es ein Optimum (B) für beste Gesundheit.

    Ergebnis der Studie von 2008: zu viel UV-Strahlung trägt weltweit kaum zu Krankheiten bei; 2000-mal mehr Krankheiten entstehen durch zu wenig UV-Strahlung. Betrachtet wurden
    • bei zu viel UV-Strahlung: schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom), grauer Star (Katarakt),
    • bei zu wenig UV-Strahlung: Rachitis, Knochenerweichung und Muskelschwäche.
    Kommentar: Da schwarzer Hautkrebs häufig an Stellen entsteht, wo gar keine Strahlung hin gelangt, ist es ‒ entgegen der Meinung der Studienautoren ‒ nicht wahrscheinlich, dass er durch zu viel UV-Strahlung entsteht; dieser Krebstyp ist zudem sehr selten. Gar nicht betrachtet wurden andere Krebs-Formen (Prostata-, Brust- und Darmkrebs), neurologische/psychiatrische und Autoimmun-Krankheiten. Deshalb ist der Nutzen der UV-Strahlung noch höher als hier genannt. Das Ergebnis ist eindeutig: wir brauchen mehr Sonnenstrahlung auf der Haut, aber natürlich keinen Sonnenbrand.
  • Die Telomere bleiben lang (und der Mensch jung) bei guter Versorgung mit Vitamin D und bei weniger Entzündungen.
  • J Brent Richards, Ana M Valdes, Jeffrey P Gardner, Dimitri Paximadas, Masayuki Kimura, Ayrun Nessa, Xiaobin Lu, Gabriela L Surdulescu, Rami Swaminathan, Tim D Spector, Abraham Aviv:
    Higher serum vitamin D concentrations are associated with longer leukocyte telomere length in women, auch hier (11.2007)

    Die Länge der Telomere (die Enden der Chromosomen) ist ein anerkannter Indikator der Alterung: je kürzer die Telomere sind, desto höher das biologische Alter des Menschen. In dieser Studie wurden die Telomere der Leukozyten untersucht. Ergebnis: die Telomere bleiben lang bei einer guten Versorgung mit Vitamin D und auch bei niedrigen Entzündungswerten, also geringer Krankheitsneigung. Die Entzündungswerte werden anhand des CRP (C-reaktives Protein) beurteilt.

  • Teresa Kulie, Amy Groff, Jackie Redmer, Jennie Hounshell and Sarina Schrager:
    Vitamin D: An Evidence-Based Review (11.2009)

    Vitamin D ist wichtig für die Knochen, das Immunsystem und wirkt gegen Entzündungen. Zu wenig Vitamin D führt zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Autoimmun-Erkrankungen, z.B. Multiple Sklerose. Neugeborene und ihr Mütter benötigen das Vitamin während der Still-Phase. Leider haben diese Erkenntnisse kaum Niederschlag in den medizinischen Leitlinien gefunden.

  • Michelle Catherine Mann, Morley D Hollenberg, David A Hanley, and Sofia B Ahmed:
    Vitamin D, the autonomic nervous system, and cardiovascular risk (2015)

    Vitamin D beeinflusst ‒ neben der Calcium-Einlagerung in die Knochen ‒ eine Vielzahl physiologischer Funktionen: die Signalisierung von Entzündungen, die Synthese von Neurotransmittern, das Herz-Kreislauf-System, das autonome Nervensystem.

  • Hanmin Wang, Weiwen Chen, Dongqing Li, Xiaoe Yin, Xiaode Zhang, Nancy Olsen, and Song Guo Zheng:
    Vitamin D and Chronic Diseases (5.2017)

    Vitamin D ist essenziell für die Gesundheit, nicht nur für den Calcium-Stoffwechsel. Epidemiologische Studien haben gezeigt, dass Mangel an Vitamin D zu Störungen des Knochenstoffwechsels, zu Tumoren, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, neuropsychiatrischen Störungen und Autoimmunkrankheiten führen. Deshalb sollte Mangel an Vitamin D unbedingt vermieden werden.

  • Eirik Degerud, Ottar Nygård, Stefan de Vogel, Rune Hoff, Gard Frodahl Tveitevåg Svingen, Eva Ringdal Pedersen, Dennis Winston Trygve Nilsen, Jan Erik Nordrehaug, Øivind Midttun, Per Magne Ueland, Jutta Dierkes:
    Plasma 25-Hydroxyvitamin D and Mortality in Patients With Suspected Stable Angina Pectoris, auch hier (1.2018)

    Je mehr Vitamin D im Blut, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben.

  • Joshua P. Sutherland, Ang Zhou, and Elina Hyppönen:
    Vitamin D Deficiency Increases Mortality Risk in the UK Biobank. A Nonlinear Mendelian Randomization Study, auch hier (11.2022)

    Kommentare

    Ein optimaler Vitamin-D-Spiegel verlängert das Leben. Das gilt besonders für Menschen mit einer genetischen Veranlagung für einen Vitamin-D-Mangel. Sie haben ein um 25% höheres Risiko, an irgendeiner Ursache sterben, verglichen mit Menschen mit einer anderen Genetik und gesundem Vitamin-D-Spiegel. Vitamin-D-Mangel fördert chronische Krankheiten wie Herzerkrankungen, Atemwegserkrankungen und Krebs.

  • Dr. Mercola:
    Die entscheidende Rolle von Vitamin D für die körperliche und geistige Gesundheit (29.10.2023)
    The Crucial Role of Vitamin D in Physical and Mental Health

    Gründliche Behandlung folgender Themen: positiver Einfluss von Vitamin D auf das Immunsystem, Nervensystem, Knochen, Autoimmunerkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs; Nutzen und Risiko der Sonnenstrahlung; Einfluss auf den Verlauf schwerer Erkrankungen und auf das Sterberisiko.

 

4.1 Vitamin D und Krebs

Eine gute Versorgung mit Vitamin D reduziert das Risiko, an Krebs zu erkranken oder gar daran zu sterben. Das gilt für alle Krebsarten, auch für Hautkrebs. Gute Versorgung heißt: ein Wert von mindestens 40 ng/ml Serum. Damit verringert sich das Krebsrisiko gegenüber einem Wert von 20 ng/ml um 67 %. Deshalb ist es keine gute Idee, Sonnenstrahlung generell zu meiden.

 

4.2 Vitamin D und Autoimmunität

Autoimmunkrankheiten sind durch eine entzündliche Autoimmunreaktion auf das eigene Gewebe gekennzeichnet: das Immunsystem ist fehlgesteuert und greift deshalb nicht nur, wie es soll, schädliche Strukturen, sondern auch körpereigenes Gewebe an (griechisch: auto = selbst). Sie sind die dritthäufigste Krankheits-Ursache in den Industrieländern und eine der häufigsten Todesursachen bei Frauen. Autoimmunkrankheiten sind chronische Erkrankungen, deren Häufigkeit mit dem Alter zunimmt. Über die Ursachen von Autoimmunreaktionen wird in der Schulmedizin nur vage spekuliert; eine Diagnostik, um im Einzelfall die Ursache zu finden, wurde nicht entwickelt. Wirksame Behandlungsmöglichkeiten sind deshalb kaum bekannt. (aus einer Studie von Costenbader et al.)

 

4.3 Vitamin D und das Nervensystem

Mangel an Vitamin D kann großen Schaden im Nervensystem anrichten. Dadurch wird das Risiko für viele Erkrankungen erhöht, z.B. für Migräne, Demenz, Alzheimer, Parkinson, Multiple Sklerose, Depressionen und Burnout.

 

4.3.1 Neurologisch

  • Emmanuel Garcion, Nelly Wion-Barbot, Claudia N. Montero-Menei, Francois Berger and Didier Wion: New clues about vitamin D functions in the nervous system (3.2002)

    Vitamin D spielt im Gehirn, in Neuronen und Gliazellen, eine wichtige Rolle, etwa durch Förderung des Nervenwachstums und durch die Produktion von Neurotransmittern und intrazellulärem Glutathion. Deshalb spielt Vitamin D für die Heilung neurologischer Erkankungen eine wichtige Rolle, auch bei Gehirntumoren.

  • Scientific American: Does Vitamin D Improve Brain Function? (11.2009)

    Im zentralen Nervensystem und im Hippocampus befinden sich besonders viele Rezeptoren für Vitamin D. Es aktiviert im Gehirn Enzyme, die für die Synthese von Neurotransmittern und für das Nervenwachstum zuständig sind.

  • Liang Shen and Hong-Fang Ji:
    Associations between Vitamin D Status, Supplementation, Outdoor Work and Risk of Parkinson's Disease: A Meta-Analysis Assessment (6.2015)

    Gute Versorgung mit Vitamin D, sei es über die Sonne oder über Pillen, reduziert das Risiko, an Parkinson zu erkranken.

  • Anne L. Lardner: Vitamin D and hippocampal development ‒ the story so far (10.2015)

    Der Hippocampus ist die Gehirnregion, die für das Gedächtnis und das limbische System (Emotionen und Triebverhalten) wichtig ist. Seine frühkindliche Entwicklung hängt entscheidend von einer guten Versorgung mit Vitamin D ab.

  • Fitzgerald KC, Munger KL, Köchert K, Arnason BG, Comi G, Cook S, Goodin DS, Filippi M, Hartung HP, Jeffery DR, O'Connor P, Suarez G, Sandbrink R, Kappos L, Pohl C, Ascherio A:
    Association of Vitamin D Levels With Multiple Sclerosis Activity and Progression in Patients Receiving Interferon Beta-1b, auch hier (12.2015)
    Kommentar: Vitamin D Offers Hope for Multiple Sclerosis (9.2016)

    Mangel an Vitamin D erhöht das Risiko für Multiple Sklerose (MS). In der Therapie wurden durch gute Versorgung mit Vitamin D die Symptome deutlich reduziert. Beste Ergebnisse wurden bei Serumkonzentrationen von über 100 nmol/l (entspricht über 40 ng je ml Blut) gemessen.

  • Malgorzata Wrzosek, Jacek Lukaszkiewicz, Michal Wrzosek, Andrzej Jakubczyk, Halina Zofia Matsumoto, Pawel Piatkiewicz, Maria Radziwon-Zaleska, Marcin Wojnar, Grazyna Nowicka:
    Vitamin D and the central nervous system, auch hier (2016)

    Neben der Regulation von Calcium und Knochenstärke hat Vitamin D große Bedeutung für Entwicklung und Funktionen des Nervensystems: für die Verbindung zwischen den Nervenzellen, die Produktion von Neurotransmittern und die Abwehr von oxidativem Stress im Nervengewebe. Ein Mangel an dem Vitamin kann Schizophrenie und Multiple Sklerose verursachen. Wichtig für die Entwicklung eines Kindes ist eine gute Versorgung vor und nach der Geburt.

  • Elzbieta Kuzma, Maya Soni, Thomas Littlejohns, Janice Ranson, van Schoor NM, Deeg Dorly J.H., Comijs HC, Chaves Paolo H.M., Kestenbaum Bryan R., Kuller Lewis H., Lopez Oscar L., Becker James T., Langa KM, Henley William E., Lang IA, Ukoumunne Obioha C., Llewellyn D:
    Vitamin D and Memory Decline: Two Population-Based Prospective Studies, auch hier (2.2016)

    Es gibt einen Zusammenhang zwischen dem Mangel an Vitamin D und der Verschlechterung des visuellen Gedächtnisses.

  • Yunqin Wu, Zhizhou Hu, Minyan Cai, Zhenyi Fan, Weiwei Han, Qiongfeng Guan, Min Zhou, Li Li, Wang Yan and Xiaoxiong Lu:
    Decreased 25-Hydroxyvitamin D Levels in Patients With Vestibular Neuritis (8.2019)

    Das Vestibularorgan ist Teil des Innenohrs. Es gehört zu den Sinnesorganen und dient der Steuerung des Gleichgewichts. Neuritis vestibularis ist eine einseitige Funktionsstörung des peripheren Vestibularorgans; Symptome: Drehschwindel, Übelkeit und Erbrechen, keine Hörminderung oder Tinnitus. Neuritis (Nervenentzündung) des Vestibularorgans kann durch Mangel an Vitamin D (mit-)verursacht werden.

 

4.3.2 Psychiatrisch

Psychiatrische Gesundheitsschäden wie Depressionen, Demenz, Alzheimer, Schizophrenie und Psychosen sind neurodegenerative Erkrankungen.

 

4.3.3 Psychotherapeutisch

 

4.3.4 Schulmedizin

Die schulmedizinische Sicht zu Vitamin D und Depressionen

Aus schulmedizinischer Sicht ist der Nutzen der Einnahme von Vitamin D bei Depressionen, auch im Winter, ungeklärt, weil nicht nachgewiesen.

 

4.4 Vitamin D und Fortpflanzung (Schwangerschaft, Neugeborene)

Zytokine (Interferon, Interleukin, Tumornekrosefaktor) sind Proteine, die das Wachstum und die Differenzierung von Zellen regulieren. Sie entstehen als immunologische Reaktionen bei Entzündungsprozessen. Zytokine in der schwangeren Frau, entstanden durch mütterliche Immunaktivierung (MIA), stellen eine Gefahr für das zentrale Nervensystem des entstehenden Kindes dar. Vitamin D kann Entzündungen und die daraus entstehenden Zytokine reduzieren.

 

4.5 Vitamin D und der Darm

Der Darm spielt für die Gesundheit des Menschen eine wichtige Rolle, auch wenn ungesunde Zustände im Darm nicht bemerkt werden. Von Bedeutung sind die bakterielle Vielfalt der Darmflora (Mikrobiom), damit der Darminhalt gut verstoffwechselt wird, und die Stabilität der Darmbarriere, damit der Übergang unerwünschter Stoffe in den Blutkreislauf verhindert wird.

 

4.6 Vitamin D, das metabolische Syndrom und chronische Entzündungen

Unter dem metabolischen Syndrom versteht man ein Bündel von gesundheitlich schädlichen Bedingungen wie Fettleibigkeit, zu hohe Werte für Blutzucker und Blutdruck. Dadurch erhöht sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes Typ 2 und Schlaganfall. Davon sind weltweit viele Männer sowie rund 30 bis 60% aller Frauen nach den Wechseljahren betroffen. Diese Erkrankungen stehen allgemein mit chronischen Entzündungen und Reizdarm in Verbindung.

 

4.7 Vitamin D und Anämie (Blutarmut)

Unter Anämie versteht man Blutarmut und verminderte Sauerstoff-Transportkapazität des Blutes. Folge: leichte Ermüdbarkeit, Luftknappheit bei körperlicher Belastung und häufig Kopfschmerzen.

 

4.8 Vitamin D und die Schilddrüse

Hashimoto-Thyreoiditis oder kurz Hashimoto ist eine Autoimmunerkrankung, bei der die Schilddrüse chronisch entzündet ist.

 

4.9 Herzkrankheiten

 

4.10 Muskelstärke, Knochenbrüche und das Risiko zu fallen

 

4.11 Vitamin D und Hauterkrankungen

Psoriasis (Schuppenflechte) ist eine chronische, schubweise verlaufende Hauterkrankung, die mit verstärkter Schuppung der Haut einhergeht. Als Ursache nimmt man an, dass eine Fehlregulation von Immunzellen bzw. eine Autoimmunreaktion eine zentrale Rolle spielt. Es kommt zu einer vermehrten Stimulation von T-Helferzellen, woraufhin Zytokine wie IL-17, IL-22, TNF-α und IFN-γ produziert werden und die Epidermis rasant neu gebildet wird (aus DocCheck).

Vitiligo (Weißfleckenkrankheit) ist eine chronische, nicht ansteckende Hauterkrankung, die primär junge Menschen betrifft. Es handelt sich um eine Pigmentstörung, die zu bleibenden weißen Flecken auf der Haut führt. Als Ursache wird eine Autoimmunreaktion diskutiert; es werden permanente oder vorübergehende autoimmune Blockierungen bzw. Zerstörung der Melanozyten angenommen. Als Therapie wird UV-Licht diskutiert.

  • Danilo C Finamor, Rita Sinigaglia-Coimbra, Luiz C. M. Neves, Marcia Gutierrez, Jeferson J. Silva, Lucas D. Torres, Fernanda Surano, Domingos J. Neto, Neil F. Novo, Yara Juliano, Antonio C. Lopes & Cicero Galli Coimbra:
    A pilot study assessing the effect of prolonged administration of high daily doses of vitamin D on the clinical course of vitiligo and psoriasis (25.4.2013)

    Ausgehend von dem beobachteten Vitamin-D-Mangel und der Vermutung, dass die Hauterkrankungen Vitiligo und Psoriasis eine autoimmune Ursache haben, wird hier die Therapie an 25 Patienten mit Hochdosis Vitamin D (35.000 I.E. pro Tag für 6 Monate) beschrieben. Zusätzlich wird die Ca-Zufuhr per Diät verringert und auf hohe Flüssigkeitszufuhr (mindestens 2,5 l täglich) geachtet. Die Therapie ist bei fast allen Patienten erfolgreich.

    In der Studie wird die mögliche genetisch bedingte Resistenz gegen Vitamin D diskutiert und berücksichtigt. Diese Resistenz bewirkt, dass trotz guter Vitamin-D-Werte im Serum das Vitamin D nicht in die Zellen gelangt, wo es benötigt wird. Dies ist die erste Studie nach dem Coimbra-Protokoll.

  • Salim Hussein Hassan: Estimation of Serum Vitamin D and Zinc Level among Psoriatic Patients (7.2017)

    Psoriasis-Patienten haben signifikant erniedrigte Werte für Zink und Vitamin D.

  • Renu Mahtani, Pradeep M. K. Nair:
    Daily oral vitamin D3 without concomitant therapy in the management of psoriasis: A case series (12.2022)

    An sechs Patienten-Fällen wird gezeigt, dass Mangel an Vitamin D3 Psoriasis verursachen kann. Eine hohe Tagesdosis Vitamin D3 ist dann eine sichere Therapie, die eine vollständige Rückbildung der Psoriasis ohne Nebenwirkungen bietet.

 

4.12 Vitamin D und Glutathion, Entgiftung

Durch gute Versorgung mit Vitamin D wird die Glutathion-Bildung unterstützt. Glutathion ist das wichtigste Enzym, wenn es um die Entgiftung von Umweltgiften geht.

 

4.13 Vitamin D und Zahngesundheit

Neben Karies richtet sich die Aufmerksamkeit auf den ‒ besonders bei Kindern ‒ immer weiter zunehmenden Mineralienmangel in den Zähnen. Die Erkrankung heißt MIH (Molar-Incisor Hypomineralization), also Mineralienmangel in allen Zähnen (Schneide- und Backenzähne), entsteht bereits im Kleinkind-Alter und wirkt sich auf die bleibenden Zähne aus.
  • J. Kühnisch, E. Thiering, J. Kratzsch, R. Heinrich-Weltzien, R. Hickel, J. Heinrich:
    Elevated Serum 25(OH)-Vitamin D Levels Are Negatively Correlated with Molar-Incisor Hypomineralization (2.2015)

    Es wurde ein klarer Zusammenhang zwischen Mangel an Vitamin D und Karies sowie MIH gefunden. Leider wird in der Studie nicht genannt, welche Vitamin D ‒ Werte als Mangel gesehen werden und welcher Wert idealerweise erreicht werden sollte. Auch wurden die Calcium- und Phosphatwerte der Probanden nicht gemessen.

 

4.14 Vitamin D und Infektionskrankheiten (Virus-Infektionen)

Um Virus-Infektionen gut abzuwehren, unterstützt Vitamin D das angeborene und das erworbene Immunsystem und die Bildung mikrobieller Peptide. Vitamin D reguliert (moduliert) das Immunsystem nach Bedarf hinauf und herunter durch Stimulation der dendritischen Zellen, die das Vorhandensein von Antigenen wie Viren oder Bakterien erkennen, und der Makrophagen, die für das Auslösen von Immunantworten und die Zerstörung von Krankheitserregern verantwortlich sind. Außerdem reguliert und unterdrückt Vitamin D die Zytokin-Entzündungsreaktion. Die Fähigkeit, die Entzündungsreaktion herunterzuregulieren, ist besonders wichtig für COVID-19, da außer Kontrolle geratene Entzündungen (Zytokinsturm) eine Haupttodesursache sind.

  • Alexandra V. Yamshchikov, Nirali S. Desai, Henry M. Blumberg, Thomas R. Ziegler, and Vin Tangpricha:
    Vitamin D for Treatment and Prevention of Infectious Diseases: a Systematic Review of Randomized Controlled Trials (7.2009)

    Seit langem ist bekannt, dass bei Mangel an Vitamin D Lungenerkrankungen (rachitische Lunge) begünstigt werden, und dass eine Therapie mit Vitamin D (früher: Lebertran) nützlich ist. Auch für andere Infektionskrankheiten, darunter septischer Schock, Atemwegsinfektionen und Grippe, wurde dieser Zusammenhang nachgewiesen. Die biologische Forschung hat ergeben, dass Vitamin D eine wichtige Rolle im Immunsystem und für die Ausprägung (Expression) einiger Gene spielt. Wenn der Vitamin-D-Rezeptor (VDR), ein Protein der Immunzelle, an Vitamin D bindet, wird die Immunzelle dabei unterstützt, die Expressionsrate bestimmter Gene zu kontrollieren. Immunzellen produzieren auch das Enzym 1α-Hydroxylase, das bei der Umwandlung von Vitamin D in seine aktive Form, Calcitriol, hilft.
    Ergebnis der Studie: Es sollten mehr kontrollierte Statistik-Studien durchgeführt werden.

  • Jeremy A. Beard, Allison Bearden and Rob Strikera: Vitamin D and the anti-viral state (3.2011)

    Vitamin D ist seit langem als wesentlich für das Skelettsystem anerkannt. Neuere Erkenntnisse deuten darauf hin, dass es auch eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Immunsystems spielt, auch bei Immunreaktionen auf eine Virusinfektion. Vitamin-D-Mangel bedeutet ein erhöhtes Risiko für Influenza- und Atemwegsinfektionen. Vitamin-D-Mangel ist auch bei Patienten mit einer HIV-Infektion weit verbreitet.

 

4.15 Vitamin D und Atemwege, Corona, Asthma

  • Aufruf:
    Over 200 Scientists & Doctors Call For Increased Vitamin D Use To Combat COVID-19, als pdf, pdf (12.2020)

    Über 200 Wissenschaftler und Ärzte rufen zu erhöhter Vitamin-D-Einnahme auf, um COVID-19 zu bekämpfen.

    Es ist Winter, und täglich melden die Nachrichten steigende Infektionszahlen, steigende Zahl von Atemwegserkrankungen, steigende Belegung der Intensivstationen und eine steigende Zahl an Sterbefällen. Wenn die Infektion zu einer Erkrankung führt, dann liegt es in vielen Fällen daran, dass das Immunsystem das Virus nicht abwehren kann, weil es durch Mangel an Vitamin D (und an anderen Vitalstoffen) geschwächt ist. Der Stand der Wissenschaft ist eindeutig: durch gute Versorgung mit Vitamin D wird das Immunsystem gestärkt und die Gefahr, die vom Virus SARS-CoV-2 (und anderen pathogenen Keimen) ausgeht, sinkt.

    Hinweis: In der Corona-Pandemie werden weitere Proteste veröffentlicht: gegen die Corona-Pandemie-Bewertung, gegen die Corona-Impfstoffe und den Drosten-Test, die wissenschaftliche Grundlage der Erklärung der Pandemie und der verkündeten Inzidenz-Zahlen.

  • Studien-Sammlungen
  • Zentrum der Gesundheit Schon seit Jahren weiss man, dass eine gute Vitamin-D-Versorgung die Anfälligkeit für Atemwegsinfekte reduziert und Grippe-Wellen weniger schlimm verlaufen (mit geringerer Sterberate).
  • Asthma
    • R Confino-Cohen, I Brufman, A Goldberg, B S Feldman:
      Vitamin D, asthma prevalence and asthma exacerbations: a large adult population-based study, auch hier (8.2014)
      Zentrum der Gesundheit: Asthmatiker brauchen Vitamin-D

      Eine Studie an 21.000 Asthmatikern kam zum Ergebnis, dass die Einnahme von Vitamin D sogar solchen Asthmapatienten hilft, die auf starke Medikamente wie Cortison nicht ansprechen. Je niedriger der Vitamin-D-Spiegel, desto höher das Risiko für einen Asthmaanfall oder andere Komplikationen. Mit vitamin-D-haltiger Nahrungsergänzung werden Asthmasymptome gelindert und Asthma-Anfällen vorgebeugt.

    • Systematischer Cochrane-Überblick
      Adrian R Martineau, Christopher J Cates, Mitsuyoshi Urashima, Megan Jensen, Alex P Griffiths, Ulugbek Nurmatov, Aziz Sheikh, Chris J Griffiths:
      Vitamin D zur Handhabung von Asthma (Original: Vitamin D for the management of asthma), (2019)

      In 7 hochwertigen Studien wurde die Wirkung von Vitamin D bei Asthma untersucht. Ergebnis: Vitamin D bietet Schutz vor schweren Asthmaanfällen bei Erwachsenen mit moderatem bis schwerem Asthma.

  • J. J. Cannell, R. Vieth, J. C. Umhau, M. F. Holick, W. B. Grant, S. Madronich, C. F. Garland and E. Giovannucci:
    Epidemic influenza and vitamin D (7.9.2006)

    Der Zusammenhang zwischen fehlender UV-Strahlung im Winter, Vitamin-D-Mangel und mangelndem Schutz durch das Immunsystem wird dargestellt. Vitamin D beeinflusst das Immunsystem, indem es eine übermäßige Entstehung von Entzündungszytokinen verhindert und die Fähigkeit der Makrophagen zu einem oxidativen Ausbruch erhöht. Die Entstehung leistungsfähiger antimikrobieller Peptide wird dramatisch anregt, die in Neutrophilen, Monozyten, natürlichen Killerzellen und in Epithelzellen, die die Atemwege auskleiden, vorhanden sind, wo sie eine wichtige Rolle beim Schutz der Lunge vor Infektionen spielen.

  • Sif Hansdottir, Martha M. Monick, Sara L. Hinde, Nina Lovan, Dwight C. Look and Gary W. Hunninghake:
    Respiratory Epithelial Cells Convert Inactive Vitamin D to its Active Form ‒ Potential Effects on Host Defense (11.2008)

    Vitamin D ist wichtig für die angeborene Immunität. Atemwegsepithelzellen wandeln inaktives 25-Dihydroxyvitamin D3 in das aktive 1,25-Dihydroxyvitamin D3 um. Aktives Vitamin D, das vom Lungenepithel gebildet wird, führt zu einer erhöhten Expression von Vitamin D-regulierten Genen mit wichtigen angeborenen Immunfunktionen. Primäre Epithelzellen erzeugen aktives Vitamin D, das dann die Expression von Vitamin D-getriebenen Genen beeinflusst, die eine wichtige Rolle bei der Wirtsabwehr spielen. Darüber hinaus verändert Vitamin D die Herstellung von antimikrobiellen Peptiden und entzündlichen Zytokinen als Reaktion auf Viren. Die lokale Umwandlung von inaktivem in aktives Vitamin D verändert die Immunfunktion in der Lunge.

  • Asta Juzeniene, Li-Wei Ma, Mateusz Kwitniewski, Georgy A. Polev, Zoya Lagunova, Arne Dahlback, Johan Moana:
    The seasonality of pandemic and non-pandemic influenzas: the roles of solar radiation and vitamin D, auch hier (12.2010)

    Ein niedriger Vitamin-D-Status ist die Hauptursache der meisten Grippewellen. Hohe UVB-Strahlung und hoher Vitamin-D-Spiegel, wie sie im Sommer auftreten, schützen vor Influenza.

  • Armin Zittermann, Stefan Pilz, Harald Hoffmann, and Winfried März:
    Vitamin D and airway infections: a European perspective, auch hier (3.2016)

    Diese Studie gibt einen Überblick zum Vitamin-D-Status in Europa. Vitamin-D-Mangel herrscht bei bis zu 37 % in der Allgemeinbevölkerung und bei bis zu 80 % der Pflegeheimbewohner und der nichteuropäischen Einwanderer. In randomisierten kontrollierten Studien (RCTs) wurde festgestellt, dass Vitamin D vor akuter Infektion der Atemwege und vor Tbc schützt. Die tägliche orale Vitamin-D-Zufuhr ist eine kostengünstige Maßnahme, um einen angemessenen Vitamin-D-Status bei Risikopersonen sicherzustellen.

  • Adrian R Martineau, David A Jolliffe, Richard L Hooper, Lauren Greenberg, John F Aloia, Peter Bergman, Gal Dubnov-Raz, Susanna Esposito, Davaasambuu Ganmaa, Adit A Ginde, Emma C Goodall, Cameron C Grant, Christopher J Griffiths, Wim Janssens, Ilkka Laaksi, Semira Manaseki-Holland, David Mauger, David R Murdoch, Rachel Neale, Judy R Rees, Steve Simpson Jr, Iwona Stelmach, Geeta Trilok Kumar, Mitsuyoshi Urashima, Carlos A Camargo Jr:
    Vitamin D supplementation to prevent acute respiratory tract infections: systematic review and meta-analysis of individual participant data (2.2017)
    Kommentar: Vitamin D protects against colds and flu, finds major global study

    Nahrungsergänzung mit Vitamin D ist sicher und schützt gegen akute Atemwegserkrankungen, nicht nur vor Knochen- und Muskelerkrankungen. Wie zu erwarten, profitieren Patienten mit Mangel an Vitamin D davon am meisten.

  • Eamon Laird and Rose Anne Kenny:
    Vitamin D Deficiency in Ireland - Implications for COVID-19. Results from the Irish Longitudinal Study on Ageing (TILDA), oder hier (4.2020)

    Die irische TILDA-Studie:
    Unter älteren Menschen, besonders bei Männern, ist Mangel an Vitamin D weit verbreitet. Raucher sind besonders gefährdet. Nahrungsergänzungsmittel können den Mangel beseitigen. Bei Patienten mit chronischen Lungenkrankheiten (Bronchitis, Emphysem) ist Mangel an Vitamin D besonders häufig.

    Allerdings gelten in dieser Studie niedrige Werte als normal; optimale Werte werden nicht genannt. Das bedeutet: würde man sich auf optimale Werte beziehen, dann würde man einen noch größeren Mangel in der Bevölkerung und bei den Patienten feststellen.

  • Ali Daneshkhah, Vasundhara Agrawal, Adam Eshein, Hariharan Subramanian, Hemant Kumar Roy, Vadim Backman:
    The Possible Role of Vitamin D in Suppressing Cytokine Storm and Associated Mortality in COVID-19 Patients (4.2020)
    Kommentar: Vitamin D levels appear to play role in COVID-19 mortality rates, auch hier: _1_ _2_

    Bei guter Versorgung mit Vitamin D reduziert sich das Risiko ernster COVID-19-Komplikationen. Überprüft wurde das mithilfe des Entzündungsmarkers CRP. Schwer erkrankte Patienten erleben einen Zytokinsturm, also eine extrem starke Lungenentzündung durch ein extrem aktiviertes Immunsystem. Der Zytokinsturm, nicht das Virus selbst, zerstört die Lungen. Vitamin D stärkt nicht nur das angeborene Immunsystem, das frühzeitig das Virus vernichtet, sondern bremst auch die Überaktivität des Immunsystems, falls die frühzeitige Abwehr fehlschlägt.

    Zum Zytokinsturm:
    Beim Ansturm der Viren SARS-CoV-2 werden die T-Zellen massiv angegriffen und reduziert. Dadurch wird das Immunsystem übermäßig aktiviert, und es produziert gleichzeitig viele Zytokine und Entzündungswirkstoffe wie Prostaglandine, Histamin und Serotonin, wie dies auch beim anaphylaktischen Schock, einer übermäßigen Allergiereaktion, geschieht. Dann greifen die Immunzellen auch körpereigene Strukturen (Autoimmunität) mit der Folge eines systemischen Organversagens an.

  • Académie nationale de médecine, Frankreich: Vitamin D and Covid-19 (22.5.2020)

    Zum Schutz vor einer Corona-Infektion oder -Erkrankung ist eine gute Versorgung mit Vitamin D wichtig. Bei Menschen über 60 sollte der Serumspiegel regelmäßig überprüft werden. Bei Mangel an Vitamin D sollten hohe Dosen (50.000 bis 100.000 I.E.) gegeben werden.

  • Eugene Merzon, Dmitry Tworowski, Alessandro Gorohovski, Shlomo Vinker, Avivit Golan Cohen, Ilan Green, Milana Frenkel-Morgenstern:
    Low plasma 25(OH) vitamin D level is associated with increased risk of COVID-19 infection: an Israeli population-based study, auch hier (28.8.2020)

    Menschen mit niedrigem Vitamin-D-Spiegel haben ein signifikant höheres Risiko für eine Corona-Infektion und eine darauf folgende Krankenhauseinweisung, auch bei Berücksichtigung anderer Risikofaktoren.

  • Weitere Vitalstoffe gegen Atemwegs-Infektionen

    Vitamin C hat antivirale, antibakterielle und immunmodulierende Eigenschaften, schützt das Endothel, beeinflusst entzündliche Prozesse durch Hemmung des Transkriptionsfaktors NF-κB (Nf-kappaB) und der pro-inflammatorischen Zytokine IL-6, TNF-α, reguliert die Proliferation und Funktion von T-, B- und NK-Immunzellen, verbessert die Immunität, reduziert den Zytokinsturm, repariert Schäden in den Bronchien, verbessert die Atmungsfunktion usw.

    Weitere wichtige Vitalstoffe: Vitamin A, Selen, Zink, Glutathion und grüner Tee.

    • Uwe Gröber, Peter Holzhauer, Klaus Kisters:
      Immunrelevante Mikronährstoffe bei viralen Atemwegsinfektionen / Immune-relevant Micronutrients for Viral Respiratory Infections (2020)

      Die Vitamine D, A und C und die Mineralien Selen und Zink sind besonders wichtig für die Abwehr der Corona-Viren.

    • Glutathion
    • Vitamin C
    • Quercetin

      Quercetin ist ein Flavonoid mit antiviralen Eigenschaften. Hinweise auf Quercetin:

    • B-Vitamine
      • Dmitry Kats: Sufficient niacin supply: the missing puzzle piece to COVID-19, and beyond? (12.2020)

        Niacin (Vitamin B3) hat antivirale Eigenschaften für Vorbeugung und Genesung bei Entzündungskrankheiten, speziell bei COVID-19; Dosis: ~1-3 Gramm pro Tag.

      • Hira Shakoor, Jack Feehan, Kathleen Mikkelsen, Ayesha S. Al Dhaheri, Habiba I. Ali, Carine Platat, Leila Cheikh Ismail, Lily Stojanovska, and Vasso Apostolopoulos:
        Be well: A potential role for vitamin B in COVID-19 (2.2021)

        Die B-Vitamine tragen nicht nur zum Aufbau und zur Aufrechterhaltung eines gesunden Immunsystems bei, sondern sie verhindern oder verringern auch COVID-19-Symptome. Eine schlechte Versorgung mit den B-Vitaminen macht die Menschen anfälliger für Infektionen; daher ist eine ausgewogene Ernährung für die Immunkompetenz notwendig. Es besteht ein Bedarf an sicheren und kosteneffizienten ergänzenden oder therapeutischen Ansätzen zur Unterdrückung einer abnormen Immunaktivierung, die zu einem Zytokinsturm führen kann, sowie an antithrombotischen Wirkstoffen. Eine angemessene Vitaminzufuhr ist für eine ordnungsgemäße Körperfunktion und die Stärkung des Immunsystems erforderlich. Insbesondere die B-Vitamine modulieren die Immunreaktion, indem sie proinflammatorische Zytokine und Entzündungen herunterreguliert, Atembeschwerden und gastrointestinale Probleme verringert und Hyperkoagulabilität verhindert.

    • David Brownstein, Richard Ng, Robert Rowen, Jennie-Dare Drummond, Taylor Eason, Hailey Brownstein, and Jessica Brownstein:
      A Novel Approach to Treating COVID-19 Using Nutritional and Oxidative Therapies, auch hier: _1_ _2_, als pdf (7.2020)

      Aus einer Hausarztpraxis nahe Detroit (USA) wird für den Zeitraum Februar bis Mai 2020 über die Behandlung von 107 Covid-19-Patienten berichtet. Alle Patienten (= 100%) werden geheilt, kein Todesfall. Therapie: eine Kombination von oralen, intravenösen und vernebelten Ernährungs- und Oxidationstherapien. Oral: Vitamine A, C, D und Jod; intravenös: Lösungen von Wasserstoffperoxid und Vitamin C; intramuskuläres Ozon; verdünntes, vernebeltes Wasserstoffperoxid/Salzlösung-Gemisch mit Lugolschem Jod zum Inhalieren.

    • Zink

      Zink blockiert die Viren-Vermehrung, besonders gut in Verbindung mit antiviralen Medikamenten wie Hydroxychloroquin (HCQ) und Chloroquin (CQ).

      • R. Derwand, M. Scholz:
        Does zinc supplementation enhance the clinical efficacy of chloroquine/hydroxychloroquine to win today's battle against COVID-19? (11.5.2020)

        Ionophore bilden Komplexverbindungen mit bestimmten Ionen und ermöglichen dadurch deren Transport durch Zellmembranen hindurch. Chloroquin hat die Eigenschaften eines Zinkionophors und transportiert das extrazelluläre Spurenelement Zink in die intrazellulären Lysosomen. Intrazelluläres Zink blockiert die Replikation des Coronavirus. Die Nahrungsergänzung mit Zink in Verbindung mit einer Chloroquin-Therapie kann vor allem bei Zinkmangel sinnvoll sein, wie er etwa bei älteren Patienten, bei Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, mit chronischen Lungenerkrankungen oder Diabetes auftritt.

    • Yue Zhu and De-Yu Xie:
      Docking Characterization and in vitro Inhibitory Activity of Flavan-3-ols and Dimeric Proanthocyanidins Against the Main Protease Activity of SARS-Cov-2 (11.2020)
      Kommentar: Green tea compound blocks key SARS-CoV-2 enzyme

      Chemische Verbindungen in Lebensmitteln oder Getränken wie grüner Tee, Muskattrauben und dunkle Schokolade können an ein bestimmtes Enzym, die Protease, im SARS-CoV-2-Virus binden und dessen Funktion blockieren. Wenn Proteasen gehemmt sind, können Viren wichtige Funktionen nicht ausführen ‒ wie zum Beispiel die Replikation. In grünem Tee sind fünf chemische Verbindungen, die an die Hauptprotease des Virus binden und dadurch seine Funktion hemmen.

    • N-Acetyl-Cystein (NAC)
    • Melatonin
    • UVA-Strahlung

      UV-Strahlung, der kurzwellige Bereich der Sonnenstrahlung, kann in 2 Abschnitte aufgeteilt werden: UVA und UVB. UVB erzeugt Vitamin D in der Haut, UVA erzeugt Stickstoffmonoxid (NO) in der Haut.

      • M. Cherrie, T. Clemens, C. Colandrea, Z. Feng, D.J. Webb, R.B. Weller and C. Dibben:
        Ultraviolet A radiation and COVID-19 deaths in the USA with replication studies in England and Italy (31.5.2021)

        Es ist wichtig, die Abhängig der Covid-Todesfälle von saisonalen Schwankungen der meteorologischen Umweltbedingungen zu kennen. UVA-Strahlung bewirkt die Freisetzung von Stickstoffmonoxid (NO) in der Haut, das sich auf das Herz-Kreislauf-System und den Stoffwechsel auswirkt. Und NO blockiert das Coronavirus. Ergebnis: eine höhere UVA-Exposition ist mit einer niedrigeren Sterblichkeit durch Covid-19 verbunden.

      • Roger Seheult: The Case for Sunlight in COVID 19 Patients: Oxidative Stress (Video)

        Die vielfältigen positiven Wirkungen des Sonnenlichts - auch infrarot und ultraviolett - auf den Verlauf einer Covid-19-Erkrankung werden erläutert, ergänzt durch wissenschaftliche Literaturbelege. Es geht um Vitamin D, Melatonin und Glutathion. Orale Nahrungsergänzungsmittel können das Sonnenlicht nicht ersetzen. Sonnenlicht heilt!

    • Mohammad Nazrul Islam, Khandkar Shaharina Hossain, Partha Protim Sarker, Jannatul Ferdous, Md. Abdul Hannan, Md. Masudur Rahman, Dinh-Toi Chu, Md. Jamal Uddin:
      Revisiting pharmacological potentials of Nigella sativa seed: A promising option for COVID-19 prevention and cure (12.10.2020)

      Schwarzkümmelöl kann therapeutisch gegen Covid-19 eingesetzt werden. Seine Wirkstoffe, insbesondere Thymochinon, α-Hederin und Nigellidin, sind eine alternative pflanzliche Therapie gegen COVID-19, weil sie entzündungshemmend sind.

    • Jayanta Talukdar, Santanu Dasgupta, Vinod Nagle, Bhaskar Bhadra:
      COVID-19: Potential of Microalgae Derived Natural Astaxanthin As Adjunctive Supplement in Alleviating Cytokine Storm (11.5.2020)

      Astaxanthin hat antienzündliche und antioxidative Fähigkeiten und kann den bei Covid-19 gefürchteten Zytokinsturm eindämmen.

    • Patrick C. Bradshaw, William A. Seeds, Alexandra C. Miller, Vikrant R. Mahajan, and William M. Curtis:
      COVID-19: Proposing a Ketone-Based Metabolic Therapy as a Treatment to Blunt the Cytokine Storm, auch hier (9.9.2020)

      Ketone sind Abbauprodukte des Fettstoffwechsels. Sie entstehen bei Glukose-Mangel, z.B. im Hungerzustand, wenn der Körper Fett statt Glukose verbrennt. Zur ketogenen Diät gehört: wenig Kohlenhydrate, mehr Fett, ausreichende Proteine (Eiweiß). Ketone vermehren das Enzym NADPH.

      Im Tierversuch (Mäuse) ergab sich, dass eine ketogene Diät vor einer Infektion mit Influenzaviren schützt, indem sie eine γδ T-Zell-Reaktion hervorruft, mehr Elektronen transportiert und den Energiestoffwechsel wiederherstellt. Während eines Zytokinsturms ist der Stoffwechsel durch oxidativen Stress beeinträchtigt. Dadurch werden viele wichtige Enzyme und auch die Produktion von B- und T-Zellen blockiert, so dass noch mehr Zytokine produziert werden. Eine ketogene Diät bei den ersten Anzeichen von Atemnot, ggf. zusammen mit exogenen Ketonen (Nahrungsergänzungsmittel), erhöht den Mitochondrien-Stoffwechsel und verbessert die adaptive Immunität.

  • William B. Grant, Henry Lahore, Sharon L. McDonnell, Carole A. Baggerly, Christine B. French, Jennifer L. Aliano and Harjit P. Bhattoa:
    Evidence that Vitamin D Supplementation Could Reduce Risk of Influenza and COVID-19 Infections and Deaths, auch hier (4.2020)

    Kommentare:

    Vitamin D kann das Risiko von Infektionen mit verschiedenen Methoden verringern. Dazu gehören die Produktion von Cathelicidinen und Abwehrstoffen, die die virale Replikationsrate senken können, und die Verringerung entzündungsfördernder Zytokine sowie die Steigerung entzündungshemmender Zytokine. Empfehlung: schnelle Steigerung der Vitamin-D-Konzentration mit 10.000 I.E pro Tag. Ziel: 40 bis 60 ng 25(OH)D pro mL Blut.
  • E. Laird, J. Rhodes, R.A. Kenny:
    Vitamin D and Inflammation: Potential Implications for Severity of Covid-19, auch hier (5.2020)

    Ein optimaler Vitamin-D-Status hat Vorteile für die Knochengesundheit und potenzielle Vorteile bei einer Infektion mit Covid-19. In Spanien und Nord-Italien sind die Vitamin-D-Werte relativ niedrig, obwohl dort mehr Sonne scheint als in Nordeuropa (skandinavische Länder). Und in diesen beiden Ländern wirkte sich die Covid-19-Pandemie besonders heftig aus.

  • Becky McCall: Vitamin D: A Low-Hanging Fruit in COVID-19? (5.2020)

    Überblick: Studien der letzten Wochen zeigen, dass eine gute Versorgung mit Vitamin D Vorteile bei einer Infektion mit Covid-19 bietet.

  • Jonathan Rhodes, Frank Dunstan, Eamon Laird, Sreedhar Subramanian and Rose A Kenny:
    COVID-19 mortality increases with northerly latitude after adjustment for age suggesting a link with ultraviolet and vitamin D (6.2020)

    Kommentare

    Die Sterblichkeit wegen COVID-19 nimmt auf der Nordhalbkugel mit dem Breitengrad zu: je weniger Sonne und entsprechend weniger Vitamin D, desto größer die Gefahr zu sterben.

  • Petre Cristian Ilie, Simina Stefanescu and Lee Smith:
    The role of vitamin D in the prevention of coronavirus disease 2019 infection and mortality (5.2020)

    Die Mittelwerte des Vitamin-D-Spiegels für 20 europäische Länder und die Wahrscheinlichkeit, an COVID-19 zu erkranken oder zu sterben, wurden ermittelt. Ergebnis: je mehr Vitamin D im Blut, desto geringer die Wahrscheinlichkeit. Leider ist der Vitamin-D-Spiegel in der alternden Bevölkerung, insbesondere in Spanien, Italien und der Schweiz, sehr niedrig. Dies ist auch die am meisten gefährdete Bevölkerungsgruppe in Bezug auf COVID-19.

  • Hans K. Biesalski:
    Vitamin D deficiency and co-morbidities in COVID-19 patients – A fatal relationship? (7.6.2020)

    Eine unzureichende Versorgung mit Vitamin D hat Auswirkungen auf den Knochenbau und andere Organe. Chronische Krankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und metabolisches Syndrom gehen mit niedrigen Vitamin-D-Plasmaspiegeln einher. Diese Komorbiditäten erhöhen zusammen mit dem häufig gleichzeitig bestehenden Vitamin-D-Mangel das Risiko eines schweren COVID-19-Verlaufs. Leider wird durch die Pandemie-Einschränkungen (Lockdown) die natürliche Vitamin-D-Synthese der Haut reduziert, wenn weniger Gelegenheit besteht, sich der Sonne auszusetzen. Im Falle eines Krankenhausaufenthalts sollte der Status dringend überprüft und nach Möglichkeit verbessert werden.

  • ExtremNews:
    Vitamin-D-Mangel: Je niedriger der Vitamin-D-Wert, desto schwerer die COVID-19-Verläufe in klinischen Studien (7.2020)

    In mehreren Studien wurde bei Mangel an Vitamin D ein 10-fach höheres Sterberisiko oder ein 23-fach höheres Risiko für lebensbedrohlichen Verlauf gefunden. Auch gute Versorgung mit den Vitaminen A und K spielt eine wichtige Rolle.

  • Marta Entrenas Castillo, Luis Manuel Entrenas Costa, José Manuel Vaquero Barrios, Juan Francisco Alcalá Díaz, José López Miranda, Roger Bouillon, José Manuel Quesada Gomez:
    Effect of calcifediol treatment and best available therapy versus best available therapy on intensive care unit admission and mortality among patients hospitalized for COVID-19: A pilot randomized clinical study (8.2020)

    Vitamin D hat viele Wirkungen auf Zellen und Gewebe, die an der Entwicklung von COVID-19 beteiligt sind. Der frühzeitige Einsatz von Vitamin D bei Patienten, die an COVID-19 erkrankt sind, vermeidet weitgehend die Einweisung auf die Intensivstation. Vitamin D kann den Schweregrad der Erkrankung reduzieren.

  • Adrian R Martineau, Nita G Forouhi: Vitamin D for COVID-19: a case to answer?, auch hier (8.2020)

    Die Wirkung von Vitamin D auf die Immunzellen und das Immunsystem werden dargestellt. Prävention ist sinnvoller als die Behandlung schwerer Erkrankungen.

  • Hermann Brenner, Bernd Holleczek, and Ben Schöttker:
    Vitamin D Insufficiency and Deficiency and Mortality from Respiratory Diseases in a Cohort of Older Adults: Potential for Limiting the Death Toll during and beyond the COVID-19 Pandemic?, auch hier (8.2020)

    Untersuchungen an Patienten im Alter von 50-75 Jahren ergeben häufig einen Vitamin-D-Mangel. Diese Patienten haben bei Atemwegskrankheiten ein größeres Risiko zu sterben.

  • David O. Meltzer, Thomas J. Best, Hui Zhang, Tamara Vokes, Vineet Arora, and Julian Solway:
    Association of Vitamin D Deficiency and Treatment with COVID-19 Incidence (Preprint, 13.5.2020)
    Association of Vitamin D Status and Other Clinical Characteristics With COVID-19 Test Results, auch hier (9.2020)

    Kommentar: Vitamin D debate rages on: Study finds 60% higher rates of COVID-19 among people with low levels of the 'sunshine vitamin'

    Menschen mit Mangel an Vitamin D werden häufiger Corona-positiv getestet (19% statt 12%). Eine Behandlung mit Vitamin D verbessert den Krankheitsverlauf bei Patienten, die einen entsprechenden Mangel aufweisen. Es ist vernünftig, als Vorbeugung täglich 4000-5000 I.E. einzunehmen. Dafür sprechen auch das geringe Risiko einer Überdosierung und die niedrigen Kosten.

  • grafische DarstellungJe mehr Vitamin D im Blut, desto seltener eine SARS-CoV-2-Infektion
  • Harvey W. Kaufman, Justin K. Niles, Martin H. Kroll, Caixia Bi, Michael F. Holick:
    SARS-CoV-2 positivity rates associated with circulating 25-hydroxyvitamin D levels, auch hier (9.2020)

    Kommentar: New Study Shows ~50% Lower COVID-19 Positivity Rate among those with Higher Vitamin D Levels

    Mit Daten von über 190.000 Patienten in USA wurde eindeutig gezeigt, dass ein höherer Vitamin-D-Spiegel die Wahrscheinlichkeit einer Infektion mit dem SARS-CoV-2 Virus reduziert. Dieses Ergebnis gilt unabhängig von Breitengrad, ethnischer Zugehörigkeit, Geschlecht und Alter.

    Durch Steigerung des Vitamin-D-Spiegel auf über 55 nl/mL wird das Risiko einer SARS-CoV-2-Infektion um 47 % gesenkt.

  • Je mehr Vitamin D im Blut, desto besser die Überlebenschance bei einer SARS-CoV-2-Infektion.
  • Zhila Maghbooli, Mohammad Ali Sahraian, Mehdi Ebrahimi, Marzieh Pazoki, Samira Kafan, Hedieh Moradi Tabriz, Azar Hadadi, Mahnaz Montazeri, Mehrad Nasiri, Arash Shirvani, Michael F. Holick:
    Vitamin D sufficiency, a serum 25-hydroxyvitamin D at least 30 ng/mL reduced risk for adverse clinical outcomes in patients with COVID-19 infection (9.2020)

    Die Allgemeinbevölkerung und insbesondere Krankenhaus-Patienten sollten mehr Vitamin D (mindestens 30 ng/mL) im Blut haben. Vorteil bei Corona-Infektion: eine weniger schwer verlaufende Krankheit und geringere Sterblichkeit.

    Ab einem Wert von 30 ng/mL Vitamin D im Blut ist die Sterblichkeit deutlich reduziert. Gute Vitamin-D-Versorgung trägt dazu bei, die Immunantwort zu modulieren, möglicherweise durch Verringerung des Risikos für einen Zytokinsturm als Reaktion auf die Virusinfektion.
  • Aleksandar Radujkovic, Theresa Hippchen, Shilpa Tiwari-Heckler, Saida Dreher, Monica Boxberger and Uta Merle:
    Vitamin D Deficiency and Outcome of COVID-19 Patients (9.2020)

    Bei der Behandlung von 185 Corona-Patienten an der Uni-Klinik Heidelberg ergibt sich, dass Mangel an Vitamin D mit einem signifikant höheren Risiko verbunden ist, dass die Patienten auf der Intensivstation mechanisch beatmet werden müssen oder gar sterben.

  • José L Hernández, Daniel Nan, Marta Fernandez-Ayala, Mayte García-Unzueta, Miguel A Hernández-Hernández, Marcos López-Hoyos, Pedro Muñoz-Cacho, José M Olmos, Manuel Gutiérrez-Cuadra, Juan J Ruiz-Cubillán, Javier Crespo, and Víctor M Martínez-Taboada:
    Vitamin D Status in Hospitalized Patients with SARS-CoV-2 Infection (10.2020)

    Kommentar: Studie: Vitamin-D-Mangel bei 80 Prozent der Covid-19-Patienten

    Covid-19-Patienten, die ins Krankenhaus kommen, haben einen besonders niedrigen Vitamin-D-Spiegel, Männer eher als Frauen. Auch haben die Vitamin-D-Mangel-Kandidaten häufiger Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen – und sie bleiben länger im Krankenhaus, während jene mit höherem Vitamin-D-Spiegel schneller genesen. Bei den Vitamin-D-Mangel-Patienten werden ausserdem höhere Entzündungswerte festgestellt – und gerade Entzündungen stellen bei Covid-19 ein grosses Risiko für schwere Verläufe dar.

  • Joseph Mercola, William B. Grant, and Carol L. Wagner:
    Evidence Regarding Vitamin D and Risk of COVID-19 and Its Severity, auch hier (10.2020)

    Dunkle Hautfarbe, höheres Alter, das Vorliegen von Vorerkrankungen und Vitamin-D-Mangel erhöhen das Risiko für eine schwere COVID-Erkrankung. Davon kann nur der Vitamin-D-Mangel beeinflusst werden. Mit Vitamin D wird das Risiko für akute Atemwegsinfektionen und COVID-19 verringert: Viren werden bekämpft und Entzündungszytokine werden reduziert. Viele Studien haben diese Fakten erhärtet und abgesichert.

  • Hermann Brenner, Ben Schöttker:
    Vitamin D Insufficiency May Account for Almost Nine of Ten COVID-19 Deaths: Time to Act (11.2020)

    87 % der Corona-Todesfälle beruht auf Vitamin-D-Mangel; die Todesfälle könnten durch Einnahme von Vitamin D verhindert werden. Die Sicherheit einer solchen Supplementierung wurde in umfangreichen Forschungsarbeiten nachgewiesen. Deshalb sollte die Nahrungsergänzung mit Vitamin D auch ohne einen endgültigen Nachweis in randomisierten Studien gefördert werden.

  • Anshul Jain, Rachna Chaurasia, Narendra Singh Sengar, Mayank Singh, Sachin Mahor & Sumit Narain:
    Analysis of vitamin D level among asymptomatic and critically ill COVID-19 patients and its correlation with inflammatory markers, auch hier (11.2020)

    Bei Patienten mit Covid-19 wird der Vitamin-D-Spiegel gemessen und dessen Einfluss auf die Schwere des Krankheitsverlaufs untersucht.
    Ergebnis: Die Sterblichkeitsrate ist bei Vitamin-D-Mangel hoch (21% gegenüber 3,1%). Der Vitamin-D-Spiegel ist bei schwer erkrankten COVID-19-Patienten ausgesprochen niedrig. COVID-19-Patienten mit Vitamin-D-Mangel haben hohe Entzündungsreaktionen. Das alles führt bei diesen Patienten zu einer erhöhten Sterblichkeit. Die Autoren empfehlen, den Risikogruppen in der Bevölkerung Vitamin-D-Präparate zu geben.

  • Daniel M. McCartney, Paula M. O’Shea, John L. Faul, Martin J. Healy, Greg Byrne, Tomás P. Griffin, James Bernard Walsh, Declan G. Byrne & Rose Anne Kenny:
    Vitamin D and SARS-CoV-2 infection—evolution of evidence supporting clinical practice and policy development (11.2020)
    A position statement from the Covit-D Consortium

    Pressemitteilung der Universität von Dublin:
    Health expert consortium calls for vitamin D policy in battle against COVID-19 (11.2020)

    Nach der Darstellung des Vitamin D - Metabolismus wird gezeigt, dass es eine Vielzahl von Nachweisen gibt, die einen niedrigen Vitamin-D-Status mit einem erhöhten SARS-CoV-2-Infektionsrisiko und einem erhöhten Schweregrad der Covid-19-Erkrankung in Verbindung bringen.

  • Gaëlle Annweiler, Mathieu Corvaisier, Jennifer Gautier, Vincent Dubée, Erick Legrand, Guillaume Sacco and Cédric Annweiler on behalf of the GERIA-COVID study group:
    Vitamin D Supplementation Associated to Better Survival in Hospitalized Frail Elderly COVID-19 Patients: The GERIA-COVID Quasi-Experimental Study (11.2020)

    Regelmäßige Vitamin-D-Supplementierung in hohen Dosen führt bei gebrechlichen älteren Menschen zu einem weniger schweren COVID-19-Verlauf und einer besseren Überlebensrate.

  • Ashu Rastogi, Anil Bhansali, Niranjan Khare, Vikas Suri, Narayana Yaddanapudi, Naresh Sachdeva, G D Puri, Pankaj Malhotra:
    Short term, high-dose vitamin D supplementation for COVID-19 disease: a randomised, placebo-controlled, study (SHADE study) (11.2020)

    Menschen, die Corona-positiv getestet sind und keine oder milde Symptome zeigen, erhalten 7 Tage lang täglich 60.000 I.E. mit dem Ziel, dass der Vitamin-D-Wert im Blut auf über 50 ng/ml steigt. Ergebnis: die Chance für eine Corona-negativ-Testung steigt und und der Entzündungsmarker Fibrinogen nimmt ab.

  • Marta Entrenas Castillo, Luis Manuel Entrenas Costa, José Manuel Vaquero Barrios, Juan Francisco Alcalá Díaz, José López Miranda, Roger Bouillon, and José Manuel Quesada Gomez:
    Effect of calcifediol treatment and best available therapy versus best available therapy on intensive care unit admission and mortality among patients hospitalized for COVID-19 (8.2020)

    Irwin Jungreis, Manolis Kellis:
    Mathematical analysis of Córdoba calcifediol trial suggests strong role for Vitamin D in reducing ICU admissions of hospitalized COVID-19 patients (11.2020)

    Die Córdoba-Studie (8.2020) zeigte die positiven Auswirkungen einer Vitamin-D3-Gabe. 50 von 76 COVID-19-Erkrankten erhielten zusätzlich zur normalen Therapie Vitamin D in einer Dosierung von mehr als 40.000 IE in der ersten Woche und nur einer aus dieser Gruppe ‒ was 2 % entspricht ‒ musste intensivmedizinisch behandelt werden. Von den 26 Personen aus der Kontrollgruppe war dies bei 13 Patienten der Fall (50 %) und zwei Erkrankte starben.

    Allerdings litten Patienten der Kontrollgruppe zweimal häufiger an Hypertonie und dreimal häufiger an Diabetes mellitus ‒ bekanntermaßen Risikofaktoren für einen schwereren Infektionsverlauf. Diese einschränkende Korrelation wurde statistisch jedoch nochmal überprüft (11.2020), und es konnte nachgewiesen werden, dass das geringere Risiko für eine intensivmedizinische Behandlung nicht mit den Vorerkrankungen, sondern doch mit der Vitamin-D3-Supplementierung verknüpft war.

  • Die britische Regierung veranlasst wegen Corona die Ausgabe von Vitamin D an vulnerable Bevölkerungsgruppen. Allerdings ist die empfohlene Dosis von 10 µg (= 400 I.E.) pro Tag viel zu gering für die erwünschte Wirkung. Zeitungsmeldungen:
  • Stephanie F. Ling, Eleanor Broad, Rebecca Murphy, Joseph M. Pappachan, Satveer Pardesi-Newton, Marie-France Kong and Edward B. Jude:
    High-Dose Cholecalciferol Booster Therapy is Associated with a Reduced Risk of Mortality in Patients with COVID-19: A Cross-Sectional Multi-Centre Observational Study (12.2020)

    Die Behandlung mit einer Vitamin-D3-Hochdosis-Therapie ist, unabhängig vom Ausgangs-Serum 25(OH)D-Spiegel, mit einem verringerten Sterberisiko bei akut stationär aufgenommenen Patienten mit COVID-19 verbunden. Die Patienten erhalten hohe Dosen an Vitamin D3, bis zu 40.000 I.E. täglich für 7 Tage (s. Tabelle 2 der Studie).

  • Stephan Walrand:
    Autumn COVID-19 surge dates in Europe correlated to latitudes, not to temperature-humidity, pointing to vitamin D as contributing factor (21.1.2021)

    Wann haben im Herbst 2020 die Corona-Infektionen in Europa wieder massiv zugenommen (inflation date), nachdem sie im Sommer 2020 abgenommen hatten? Das hing weder mit der fallenden Temperatur (A) noch mit der höheren Luftfeuchtigkeit (B) zusammen, sondern mit dem Breitengrad (C). Entscheidend war der Zeitpunkt, an dem die tägliche UV-Dosis von der Sonne unter 34 % der Dosis am Äquator fällt. Also gilt: weniger UV-Licht → weniger Vitamin D → mehr Atemwegs-Infektionen.

  • Juan F. Alcala-Diaz, Laura Limia-Perez, Ricardo Gomez-Huelgas, Maria D. Martin-Escalante, Begoña Cortes-Rodriguez, Jose L. Zambrana-Garcia, Marta Entrenas-Castillo, Ana I. Perez-Caballero, Maria D. López-Carmona, Javier Garcia-Alegria, Aquiles Lozano Rodríguez-Mancheño, Maria del Sol Arenas-de Larriva, Luis M. Pérez-Belmonte, Irwin Jungreis, Roger Bouillon, Jose Manual Quesada-Gomez and Jose Lopez-Miranda:
    Calcifediol Treatment and Hospital Mortality Due to COVID-19: A Cohort Study (6.2021)

    537 Patienten wurden mit Covid-19 in das Krankenhaus eingeliefert. Die Behandlung mit Calcifediol führte zu einer deutlich verbesserten Überlebensrate. Calcifediol ist ein Vorläufer der aktiven Form von Vitamin D und muss nicht mehr in der Leber metabolisiert werden. Seine Wirkung setzt deshalb früher ein.

  • Shaun Sabico, Mushira A. Enani, Eman Sheshah, Naji J. Aljohani, Dara A. Aldisi, Naif H. Alotaibi, Naemah Alshingetti, Suliman Y. Alomar, Abdullah M. Alnaami, Osama E. Amer, Syed D. Hussain and Nasser M. Al-Daghri:
    Effects of a 2-Week 5000 IU versus 1000 IU Vitamin D3 Supplementation on Recovery of Symptoms in Patients with Mild to Moderate Covid-19: A Randomized Clinical Trial (6.2021)

    Covid-19-Patienten mit Vitamin D - Mangel, die an Husten und Verlust des Geschmackssinns litten, erhielten entweder 1000 I.E. oder 5000 I.E. Die höhere Dosis verkürzte die Zeit bis zur Genesung der Patienten.

  • Hermann Brenner: Vitamin-D-Supplementierung ergänzen (4.6.2021)

    Mehrere Studien zeigen, dass COVID-19-Patienten mit einem nicht behandelten Vitamin-D-Mangel, der eher die Regel als die Ausnahme darstellt, ein mehr als 10-faches Risiko für einen schweren beziehungsweise tödlichen Verlauf haben als Patienten mit ausreichendem Vitamin-D-Status bzw. ausreichender Supplementierung.

  • Xavier Nogues, Diana Ovejero, Marta Pineda-Moncusí, Roger Bouillon, Dolors Arenas, Julio Pascual, Anna Ribes, Robert Guerri-Fernandez, Judit Villar-Garcia, Abora Rial, Carme Gimenez-Argente, Maria Lourdes Cos, Jaime Rodriguez-Morera, Isabel Campodarve, José Manuel Quesada-Gomez and Natalia Garcia-Giralt:
    Calcifediol treatment and COVID-19-related outcomes, auch hier (7.6.2021)

    Kommt ein Patient mit COVID-19 in das Krankenhaus, dann reduziert die Behandlung mit Vitamin D signifikant die Wahrscheinlichkeit, dass der Patient in die Intensivstation aufgenommen werden muss und dass er stirbt.

  • R. Pal, M. Banerjee, S. K. Bhadada, A. J. Shetty, B. Singh, and A. Vyas:
    Vitamin D supplementation and clinical outcomes in COVID-19: a systematic review and meta-analysis (24.6.2021)

    Kommentar von Dr. Peter F. Mayer:
    Eine Vitamin-D-Supplementierung könnte mit verbesserten klinischen Ergebnissen verbunden sein, insbesondere wenn sie nach der Diagnose von COVID-19 verabreicht wird.

    Nach der Diagnose von COVID-19 nützt eine Nahrungsergänzung mit Vitamin D der Gesundheit.

  • Nirav Nimavat, Shruti Singh, Pratibha Singh, Sunil Kumar Singh, Nishi Sinha:
    Vitamin D deficiency and COVID-19: A case-control study at a tertiary care hospital in India, auch hier (8.2021)

    Der klinische Schweregrad von COVID-19 hängt stark vom Vitamin-D-Status ab. Vitamin D sollte bei allen COVID-19-Patienten gemessen und es sollte eine entsprechende Therapie eingeleitet werden.

  • Shariq Qayyum, Taj Mohammad, Radomir M. Slominski, Md Imtaiyaz Hassan, Robert C. Tuckey, Chander Raman, and Andrzej T. Slominski:
    Vitamin D and lumisterol novel metabolites can inhibit SARS-CoV-2 replication machinery enzymes (8.2021)

    Kommentar: Vitamin D Emerges as Possible Treatment for COVID-19

    Vitamin D kann die Replikation von SARS-CoV-2 hemmen. Vitamin D hat antivirale Eigenschaften.

  • Lorenz Borsche, Bernd Glauner and Julian von Mendel:
    COVID-19 Mortality Risk Correlates Inversely with Vitamin D3 Status, and a Mortality Rate Close to Zero Could Theoretically Be Achieved at 50 ng/mL 25(OH)D3: Results of a Systematic Review and Meta-Analysis, als Preprint (14.10.2021)

    Je geringer der Vitamin-D-Spiegel im Blut ist, desto höher ist das Risiko einer Infektion und das Risiko, daran zu sterben. Auch für Geimpfte wird empfohlen, den Serum-25(OH)D-Spiegel auf über 50 ng/ml anzuheben, um einen neuen Ausbruch aufgrund von Mutationen des Coronavirus oder abnehmender Antikörperaktivität zu verhindern.

  • Mustafa Sait Gönen, Merve Alaylioglu, Emre Durcan, Yusuf Özdemir, Serdar Sahin, Dildar Konukoglu, Okan Kadir Nohut, Seval Ürkmez, Berna Küçükece, Ilker Inanç Balkan, H. Volkan Kara, Sermin Börekçi, Hande Özkaya, Zekayi Kutlubay, Yalim Dikmen, Yilmaz Keskindemirci, Spyridon N. Karras, Cedric Annweiler, Duygu Gezen-Ak, and Erdinç Dursun:
    Rapid and Effective Vitamin D Supplementation May Present Better Clinical Outcomes in COVID-19 (SARS-CoV-2) Patients by Altering Serum INOS1, IL1B, IFNg, Cathelicidin-LL37, and ICAM1 (12.11.2021)

    Spielt Vitamin D eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Covid-19? Die Forscher beobachteten bei ihren Patienten in der Intensivstation, dass sie (1) einen ungünstigen Zustand des angeborenen Immunsystems und (2) Schäden wegen schlechter Regulation durch das Immunsystem aufwiesen. Durch Steigerung des Vitamin-D-Werts innerhalb 2 Wochen auf über 30 ng/mL konnte die Sterblichkeit deutlich gesenkt werden, sogar dann, wenn weitere Krankheiten vorhanden waren.

  • Harsha Anuruddhika Dissanayake, Nipun Lakshitha de Silva, Manilka Sumanatilleke, Sawanawadu Dilantha Neomal de Silva, Kavinga Kalhari Kobawaka Gamage, Chinthana Dematapitiya, Daya Chandrani Kuruppu, Priyanga Ranasinghe, Sivatharshya Pathmanathan and Prasad Katulanda:
    Prognostic and therapeutic role of vitamin D in COVID-19: systematic review and meta-analysis (11.12.2021)

    Kommentar von William B. Grant: Top Vitamin D Papers in 2021 (9.1.2022)

    Mehrere Beobachtungsstudien, an denen insgesamt fast zwei Millionen Erwachsene beteiligt waren, zeigen, dass Vitamin-D-Mangel die Anfälligkeit für COVID-19 erhöht.

  • Iacopo Chiodini, Davide Gatti, Davide Soranna, Daniela Merlotti, Christian Mingiano, Angelo Fassio, Giovanni Adami, Alberto Falchetti, Cristina Eller-Vainicher, Maurizio Rossini, Luca Persani, Antonella Zambon, Luigi Gennari:
    Vitamin D Status and SARS-CoV-2 Infection and COVID-19 Clinical Outcomes, auch hier: _1_ _2_ (22.12.2021)

    Bei Patienten mit niedrigem Vitamin-D-Spiegel besteht ein erhöhtes Risiko für das akute Atemnotsyndrom und für eine Corona-Infektion. Es besteht auch ein erhöhtes Risiko für die Einweisung in die Intensivstation und für den Tod.

  • Jason B. Gibbons, Edward C. Norton, Jeffrey S. McCullough, David O. Meltzer, Jill Lavigne, Virginia C. Fiedler & Robert D. Gibbons:
    Association between vitamin D supplementation and COVID-19 infection and mortality (12.11.2022)

    Große Teile der Bevölkerung haben Mangel an Vitamin D. Das gilt besonders für Menschen mit dunklerer Haut, für Menschen, die in höheren Breitengraden leben, und für Bewohner von Pflegeheimen. Bei niedrigem Vitamin-D-Spiegel steigt das Risiko einer COVID-19-Infektion. In diesen Fällen wird in der Studie eine Dosis von 50.000 IE vorgeschlagen. Leider wurde die Tatsache, dass Vitamin D bei der Bekämpfung von COVID-19 hilft, während der Pandemie weitgehend zensiert und als Falschinformation bezeichnet.

  • Christiano Argano, Raffaella Mallaci Bocchio, Giuseppe Natoli, Salvatore Scibetta, Marika Lo Monaco, and Salvatore Corrao:
    Protective Effect of Vitamin D Supplementation on COVID-19-Related Intensive Care Hospitalization and Mortality: Definitive Evidence from Meta-Analysis and Trial Sequential Analysis (16.1.2023)

    Bei Menschen mit COVID-19 senkte Vitamin D das Sterberisiko um 51 % und das Risiko einer Aufnahme auf die Intensivstation um 72 %. Dies ist das Ergebnis einer sehr soliden Meta-Analyse. Warum wird also Vitamin D nicht allgemein für COVID-19-Erkrankte empfohlen?

  • Die offizielle, schulmedizinische Sicht

    Es gibt zwar viele Hinweise auf den Nutzen einer guten Versorgung mit Vitamin D, aber leider, leider immer noch keine eindeutige Studienlage und deshalb keine Evidenz, ob es wirklich von Nutzen ist, Vitamin D bei einem Mangel einzunehmen. Eine Überprüfung des Vitamin-D-Status wird für Kassenpatienten nicht empfohlen und allgemein nicht von der Krankenkasse bezahlt.

    • Claire E. Hastie, Daniel F. Mackay, Frederick Ho, Carlos A. Celis-Morales, Srinivasa Vittal Katikireddi, Claire L. Niedzwiedz, Bhautesh D. Jani, Paul Welsh, Frances S. Mair, Stuart R. Gray, Catherine A. O’Donnell, Jason MR. Gill, Naveed Sattar, Jill P. Pell:
      Vitamin D concentrations and COVID-19 infection in UK Biobank (7.2020)

      Untersucht wird der Zusammenhang von Vitamin D mit einer Covid-19 Infection. Covid-19 ist eine Krankheit, Infektion ist ein Laborwert ohne oder mit Krankheit. Was also haben die Autoren untersucht? Was ist das COVID-19 risk? Das bedeutungsvolle Risiko zu erkranken oder das bedeutungslose Risiko einer Infektion ohne Erkrankung? Begriffliche Unschärfe verhindert ein sinnvolles Ergebnis.

    • Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Vitamin D und Covid-19 (1.2021)

      Studien, in denen die Einnahme von Vitamin D empfohlen wird, werden zwar nicht widerlegt, aber generell angezweifelt. Es wird gerne auf Nicht-Wissen verwiesen. Eine Begründung für den D-A-CH-Referenzwert (täglich 800 I.E. bzw. 20 µg) wird nicht genannt.

    • Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie zur Rolle von Vitamin D in der Corona-Pandemie (11.2.2021)

      Ist ein niedriger Vitamin-D-Spiegel Ursache oder Folge von chronischen Entzündungen und daraus folgenden Krankheiten? Sollte die Vitamin-D-Dosis höher oder niedriger sein? Man weiß es nicht. Die Datenlage ist nicht eindeutig. In den Statistiken müssen noch viel mehr Patienten betrachtet werden, bevor es Evidenz gibt.

    • Ärzteblatt
    • Hai Pham, Mary Waterhouse, Catherine Baxter, Briony Duarte Romero, Donald S A McLeod, Bruce K Armstrong, Peter R Ebeling, Dallas R English, Gunter Hartel, Michael G Kimlin, Adrian R Martineau, Rachel O'Connell, Jolieke C van der Pols, Alison J Venn, Penelope M Webb, David C Whiteman, Rachel E Neale:
      The effect of vitamin D supplementation on acute respiratory tract infection in older Australian adults: an analysis of data from the D-Health Trial (1.2021)

      Kommentar in Doccheck: Atemwegsinfekte: Nee zu Vitamin D

      Eine eigentlich überflüssige Studie mit vorhersehbarem Ergebnis: bei Menschen, die dank Sonnenstrahlung (in Australien) gut mit Vitamin D versorgt sind, nützt eine moderate Nahrungsergänzung mit Vitamin-D (täglich 2000 I.E.) wenig bis nichts. Das gilt auch für den Schutz vor Atemwegsinfekten.
    • Center for Science in the Public Interest (CSPI)
      Das Wissenschafts-Zentrum im öffentlichen Interesse setzt sich dafür ein, dass wirklich nur Pharma-Industrie und Schulmedizin festlegen, was Wissenschaft ist. Alles andere wäre geschäftsschädigend.
      • FDA and FTC Urged to Bring Enforcement Proceedings Against Joseph Mercola for False COVID-19 Health Claims (7.2020)

        Solange Vitamine nur als nutzloses Add-on angesehen werden, ist dagegen aus Sicht der Schulmedizin nichts einzuwenden. Handlungsdruck entsteht, wenn gewinnbringende pharmazeutische Produkte oder gar der Impf-Gedanke gefährdet werden. Deshalb werden die US-Zulassungsbehörden (FDA und FTC) aufgefordert einzuschreiten. Vitamin D, Vitamin C und Zink dürfen nichts, wirklich garnichts, mit der Gesundheit des Menschen, der Stärkung des Immunsystems und dem Schutz vor einer Covid-19-Erkrankung zu tun haben. Davor schützt allein eine Impfung.

      • Dietary Supplements

        Einige wenige Nahrungsergänzungsmittel mögen nützlich sein. Aber die Verbraucher werden vor dieser Kategorie gewarnt, weil es da hunderte Produkte für Gewichtsverlust, Körpertraining und sexuelle Stimulation gibt. Zudem könnte die erwünschte Wirkung chemisch-pharmazeutischer Produkte gefährdet werden.

    • Warum gibt es in den Wintermonaten mehr Infektionen und mehr Infektionskrankheiten?

      Das ist für die Schulmedizin ein ungelöstes Rätsel. Ist das Coronavirus im Winter vielleicht anders geschaltet, wie Bundesgesundheitsminister Spahn im Deutschlandfunk-Interview am 13.1.2021 vermutete?

      • Institute for Health Metrics and Evaluation, Seattle, USA: Seasonality
        COVID-19 Model Update - Seasonality

        Bei Atemwegserkrankungen, speziell durch Coronaviren, wurde ein jahreszeitliches Muster beobachtet, das man sich nicht erklären kann. Im September 2020, am Ende des Sommers, stellte man einen Rückgang der Infektionen auf der Nordhalbkugel der Erde fest, aber seltsamerweise eine Zunahme auf der Südhalbkugel, am Ende des dortigen Winters. Was hat die Zahl der Infektionen mit den Jahreszeiten zu tun? Rätsel über Rätsel!

      • Amani Audi, Malak AlIbrahim, Malak Kaddoura, Ghina Hijazi, Hadi M. Yassine and Hassan Zaraket:
        Seasonality of Respiratory Viral Infections: Will COVID-19 Follow Suit? (15.9.2020)

        Diese Studie gibt einen Überblick zur Abhängigkeit der Atemwegsviren von Saison und Wetter. Infektionen mit Atemwegsviren, auch Coronaviren, kommen im Winter besonders in gemäßigten Regionen häufig vor. Ursache: trockene und kalte Winter erhöhen die Stabilität und Übertragung von Viren und schwächen das Immunsystem des Menschen. Die warmen Temperaturen und die hohe Luftfeuchtigkeit im Sommer stärken das Immunsystem.

        Die Studie erwähnt auch, dass die geringere Sonneneinstrahlung im Winter den Vitamin-D-Spiegel beeinträchtigt. Hat das irgendeine Bedeutung oder ist es nur ein unbedeutender Nebenbefund? Man weiß es nicht.

      • Cory Merowa and Mark C. Urban:
        Seasonality and uncertainty in global COVID-19 growth rates (13.10.2020)

        Ein unbekannter Effekt führt dazu, dass im Sommer die Infektionen zurückgehen: ist es die höhere Temperatur, die höhere Luftfeuchtigkeit im Sommer? Den stärksten Einfluss hat die höhere UV-Strahlung, aber wieso? Die Welt muss wachsam bleiben, bis dann endlich ein Impfstoff gegen das Coronavirus zur Verfügung steht.

 

19.3.2024 7:48

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