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Vergiftung

Es gibt

  • akute Vergiftungen; sie lösen akute Körperschäden aus. Sie sind relativ selten und müssen sofort behandelt werden. Im Notfall sollte man sofort einen Arzt oder eine Notfallambulanz aufsuchen und/oder sich über die notwendigen Maßnahmen, z.B. bei einer Giftnotrufzentrale, informieren.
    Beispiele: Alkohol, Schlangengift, Pilzgift (z.B. Knollenblätterpilz), Verätzung durch Kontakt des Gifts mit Haut, Augen, Schleimhaut, Speiseröhre und Magen.

    Der BBFU ist auf diesem Gebiet nicht tätig.

  • Rauschgifte bzw. Drogen: das sind Stoffe, die im zentralen Nervensystem eine bewusstseins- und wahrnehmungsverändernde Wirkung hervorrufen sollen, d.h. (auch) neurotoxisch sind. Im weiteren Sinn könnten auch einige Genussmittel wie Alkohol und Nikotin dazuzählen.

    Auch auf diesem Gebiet ist der BBFU ist nicht tätig.

 

 

1. Vergiftung

1.1 Chronische Vergiftung

Chronisch bedeutet: das Gift wirkt über einen längeren Zeitraum ein, sei es, weil die Giftaufnahme nicht bemerkt wird und deshalb andauert, oder sei es, weil die Symptome nicht als gravierend bzw. krankheitsauslösend eingeschätzt werden. Besonders verhängnisvoll wird es, wenn diese Gifte nicht schnell abgebaut, sondern im Körper zurückgehalten (Retention) bzw. gespeichert (Akkumulation) werden, so dass die Gift-Konzentration in den Organen im Lauf der Zeit immer weiter zunimmt. Die Giftwirkung dauert dann auch lange nach Ende der Exposition an. In der Medizin spricht man von Retention, einer körperlichen Funktionsstörung, die bewirkt, dass eine Substanz nicht in ausreichendem Maß ausgeschieden, sondern zurückgehalten wird. In der Umwelt spricht man von Bioakkumulation bzw. von biopersistenten Substanzen.

Chronisch wirksame Gifte werden auch als Umweltgifte bezeichnet und deren Wirkung in der Umweltmedizin behandelt. Woher kommen diese Gifte?

 

1.2 Toxikologie

Kombinationswirkung mehrerer Gifte

Normalerweise wirken mehrere Gifte in Kombination. Die Kombinationswirkung kann stärker sein als die Summe der Wirkungen (Synergie) der einzelnen Gifte, etwa bei Quecksilber in Verbindung mit Blei. Die stärkere Wirkung tritt ein, weil Quecksilber die Entgiftungsfähigkeit des Körpers bis hin zur Zerstörung schädigt und deshalb weniger Blei ausgeschieden wird.

Bei der Festlegung des Grenzwerts für ein einzelnes Gift wird die zusätzliche Wirkung anderer chronischer Gifte durch einen festen Risikofaktor berücksichtigt. Synergistische Effekte werden nicht berücksichtigt.

 

2. Vergiftung aus ärztlicher Behandlung

  • Kontrastmittel

    In der Magnetresonanztomographie (MRT, auch Kernspintomographie, engl. MRI) werden Gadolinium-Verbindungen eingesetzt, damit die im MRT abgebildeten Strukturen deutlicher sichtbar sind. Leider werden die Kontrastmittel nicht, wie häufig behauptet, in kurzer Zeit ausgeschieden.

    Hier finden Sie mehr.

  • Impfstoffe

    enthalten einen Coctail aus giftigen Chemikalien und anderen gefährlichen Stoffen. Hier finden Sie mehr.

 

2.1 Medikamente

Medikamente (chemisch-pharmazeutische Produkte), z.B. für die Chemotherapie, können sehr giftig sein. Viele Medikamente werden für die dauerhafte Behandlung chronischer Erkrankungen eingesetzt, aber sie werden dafür nicht getestet. Sie bergen die Gefahr von irreversiblen Nebenwirkungen, manchmal das Gegenteil der erwarteten Linderung oder Heilung. Es wäre deshalb bei chronischen Erkrankungen besser, Alternativen zu chemisch-pharmazeutischen Medikamenten ‒ Ernährung, Nahrungsergänzungsmittel, Lebensstil ‒ in Betracht zu ziehen.

Chemisch-pharmazeutische Medikamente greifen in biologische Funktionen des Körpers ein und haben normalerweise schädliche Nebenwirkungen, die aber wegen der erwünschten Hauptwirkung in Kauf genommen werden.

Ein besonderes Problem ist die übermäßige Einnahme von Medikamenten, etwa weil

  • ein Medikament Nebenwirkungen verursacht, die mit weiteren Medikamenten behandelt werden,
  • ein Medikament die Krankheit nur symptomatisch, nicht ursächlich behandelt und deshalb die Krankheit immer weiter fortschreitet und weitere Therapien erforderlich sind.

Begünstigt wird der hemmungslose Einsatz von pharmazeutischen Produkten, wenn

  • bei Arzt und Patient wenig Wissen bzw. unwissenschaftliche Vorurteile über biologische Vorgänge im Körper vorhanden sind,
  • die Pharma-Industrie einen zu großen Einfluss auf das Verschreibungsverhalten des Arztes hat (s. dazu Infos zur Korruption),
  • die Suche nach der Ursache einer Erkrankung nicht angemessen honoriert wird und deshalb nicht stattfindet,
  • nicht erkannt wird, dass die Krankheitssymptome Nebenwirkungen einer Medikamenteneinnahme sind,
  • nicht der Patient selbst, sondern seine Versicherung für die Kosten aufkommt. Das passiert eher bei Privatpatienten und macht den Weg frei für eine übermäßige Therapie.

Weitere Infos und Links:

  • Uwe Gröber:
    Common drugs as micronutrient disruptors: A selection for clinical practice, auch hier (3.2020)

    Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln und Mikronährstoffen werden zu wenig beachtet. Chemisch-pharmazeutische Medikamente können Verfügbarkeit und Wirkung von notwendigen Mikronährstoffen (Vitamine, Mineralien etc.) schädigen. Betrachtet wird die Wechselwirkung von

    • Protonenpumpenhemmern (PPI, sollen Bildung von Magensäure unterdrücken) mit Vitamin B12, Eisen und Magnesium,
    • Thiaziddiuretika (harntreibende Substanzen, die zur vermehrten Wasserausscheidung führen) mit Magnesium,
    • Statine (sollen die Produktion von Cholesterin blockieren) mit Vitamin D, Coenzym Q10 und Selen,
    • Metformin (soll bei Diabetes Typ 2 die Bildung des Blutzuckers, der Glukose, hemmen) mit Vitamin B12 und Magnesium.

  • Joshua Pottel, Duncan Armstrong, Ling Zou, Alexander Fekete, Xi-Ping Huang, Hayarpi Torosyan, Dallas Bednarczyk, Steven Whitebread, Barun Bhhatarai, Guiqing Liang, Hong Jin, S. Nassir Ghaemi, Samuel Slocum, Katalin V. Lukacs, John J. Irwin, Ellen L. Berg, Kathleen M. Giacomini, Bryan L. Roth, Brian K. Shoichet, Laszlo Urban:
    The activities of drug inactive ingredients on biological targets, auch hier (7.2020)

    Kommentare:

    Hilfsstoffe in Arzneien wirken im menschlichen Körper, obwohl sie eigentlich als biologisch inaktiv gelten. Zu diesen Hilfsstoffen zählen Füllstoffe, Konservierungsmittel, Farbstoffe und andere Zusätze.

 

2.2 Medizinprodukte

Medizinprodukte werden fest im Körper eingebaut. Eine Aufnahme und Verstoffwechselung der körperfremden Stoffe ist nicht geplant, findet aber trotzdem statt. Beispiele:

Leider werden Medizinprodukte nur mangelhaft geprüft und kontrolliert; teilweise existiert überhaupt keine medizinische bzw. klinische Prüfung. Weitere Informationen und Studien:

 

2.3 Operation und Vollnarkose

Jede Operationen ist ein körperlich belastender Vorgang, umso mehr, je älter der Patient ist. Falls eine Vollnarkose erforderlich ist, muss das Betäubungsmittel nach der Operation möglichst schnell das Gehirn und die anderen Organe wieder vollständig verlassen und der Patient sollte seine geistige Wachheit möglichst bald wiedergewinnen. Das gelingt nicht immer.

  • Terry E. Goldberg, Chen Chen, Yuanjia Wang, Eunice Jung, Antoinette Swanson, Caleb Ing, Paul S. Garcia, Robert A. Whittington, Vivek Moitra:
    Association of Delirium With Long-term Cognitive Decline ‒ A Meta-analysis (13.7.2020)

    Ergebnis der Meta-Analyse: das Delirium (oder Delir) nach der Operation führt bei vielen Patienten zu einem langandauernden kognitiven Rückgang, also zur Neurodegeneration, manchmal bis ans Lebensende.

 

3. Mikro- und Nanoplastik

Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft und werfen viele Plastikprodukte und Kunststoffe, vor allem Verpackungsmaterialien, weg. Aber sie halten ewig. Wir kaufen also Produkte für den kurzfristigen Verzehr bzw. Gebrauch, die in Materialien verpackt sind, die Jahrhunderte überdauern und die Tierwelt und die menschliche Gesundheit gleichermaßen gefährden. Pro Jahr werden weltweit 299 Millionen Tonnen Plastik produziert. Man schätzt, dass 2050 gewichtsmäßig mehr Plastik als Fisch sich in den Ozeanen befindet.

Der Spiegel berichtet im Heft 24/2019:

Weggeworfener Kunststoff – sowohl groß als auch mikroskopisch klein – kreist um den Globus, verstopft unsere Ozeane, verunreinigt unsere Nahrungsversorgung und gelangt schließlich in den Körper jedes Menschen, wo er sich mit der Zeit ansammelt. Mikroplastik- und Nanoplastik-Partikel entstehen durch die Fragmentierung und Zersetzung von Kunststoff. Mikroplastik findet sich in jedem menschlichen Gewebe, darunter in der Plazenta, der Lunge, der Milz, der Leber, den Nieren, dem Herzen, dem Gehirn und dem Stuhl.

Mikroplastik wird bisher in der Medizin als Quelle von Giftbelastung kaum beachtet. Es handelt sich um Kunststoffteilchen, die 0,1 µm bis 5 mm groß sind. Jährlich werden rund 8 Millionen Tonnen in die Meere gespült. Menschen nehmen Mikroplastik aus der Umwelt auf, z.B. mit der Nahrung, aus Plastikflaschen oder von Kosmetika. Die Erforschung, in welchem Umfang sie der Gesundheit schaden, hat erst begonnen.

Der Mensch nimmt die Partikel durch die Darmschleimhaut und die Lunge mittels Nahrung, Trinkwasser und Luft auf. Kosmetika und Reinigungsmittel enthalten Mikroplastik, das über die Haut aufgenommen oder über das Abwasser entsorgt wird. Je kleiner die Partikel sind, desto gefährlicher sind sie, weil sie dann umso besser in die Lunge und den Blutkreislauf eindringen. Ein Mensch nimmt jede Woche Mikroplastik im Umfang einer Kreditkarte auf.

Bisher ist noch vieles unklar:

  • Was sind die biologischen, gesundheitlichen Auswirkungen von Mikroplastik?
  • Ist das Plastik selbst giftig, oder dienen die Plastikpartikel nur als Vehikel (Träger) für andere giftige Substanzen?
  • Wie werden die Partikel im Blutstrom bewegt? Möglich ist, dass Immunzellen die Partikel transportieren, was eine Störung der Immunregulation oder eine Prädisposition für immunologische Erkrankungen verursachen würde.
  • Welche Organe sind besonders bedroht? Die Anreicherung von Mikroplastik ist in der Leber, in den Nieren, im Darm und im Stuhl nachgewiesen. Die menschliche Plazenta ist für Mikroplastik durchlässig.
  • Wie kann das Ausmaß der Gesundheitsgefahren in der Wissenschaft realitätsnah gemessen werden?

Weitere Untersuchungen sind notwendig, um das Gesundheitsrisiko abzuschätzen.

  • Weltwirtschaftsforum: The New Plastics Economy. Rethinking the future of plastics (1.2016)

    In der Forschung geht man davon aus, dass sich jetzt über 150 Millionen Tonnen Kunststoffe in den Ozeanen befinden. In einem Business-as-usual-Szenario (immer weiter so) wird erwartet, dass die Ozeane im Jahr 2025 pro drei Tonnen Fisch eine Tonne Plastik enthalten und im Jahr 2050 mehr Plastik als Fisch (gewichtsmäßig).

 

3.1 Mikroplastik ist dauerhaft

WWF: The Lifecycle of Plastics (1.7.2021)

Plastik ist leider dauerhaft haltbar:

Objekt Dauer Alternative
Plastikbeutel 20 Jahre Stoffbeutel
Kaffee ToGo-Becher 30 Jahre Kaffeetasse
Plastik-Strohhalme 200 Jahre Strohhalme aus Bambus oder Metall
Plastikringe am Sixpack 400 Jahre
Plastikflaschen 450 Jahre Glasflaschen
Windeln 500 Jahre Stoffwindeln
Kaffee-Pads 500 Jahre Kaffee in herkömmlicher Verpackung
Plastik-Zahnbürste 500 Jahre Holz-Zahnbürste, z.B. aus Bambus

Der sehr langsame Abbau in der Natur, etwa in den Weltmeeren, gilt ebenso für die Plastikpartikel, die der Mensch in seinen Körper aufnimmt, wo sie in den Organen, auch in Herz und Hirn, deponiert werden.

 

3.2 Mikroplastik in Mensch und Umwelt

Mikroplastik gelangt auf verschiedenen Wegen in die Umwelt, in die Ozeane und wieder in den Menschen.

  • Große Plastik-Objekte gelangen ins Meer und werden dort allmählich zersetzt zu kleinen Partikeln. Fische nehmen die Partikel auf, und so gelangen sie schließlich in die Nahrungskette des Menschen.
  • Kleine Plastik-Partikel bzw. Granulat lösen sich von Straßen- und Sportplatzbelägen, von Flaschen und Beuteln, aus der Kleidung und werden ins Abwasser geschwemmt. Dort werden die Partikel entweder herausgefiltert in den Klärschlamm, gelangen auf die Felder und von da in unsere Nahrungskette, oder die Partikel werden nicht herausgefiltert und gelangen in Fluss und Meer (s.o.).
  • Produkten wird absichtlich freies Mikroplastik zugesetzt, um bestimmte Eigenschaften zu erzielen. Mikroplastik wird hier definiert als synthetische Polymerpartikel, kleiner als 5 mm, die unlöslich und schwer abbaubar sind. Auch sie gelangen schließlich ins Abwasser (s.o.) Beispiele hierfür sind verschiedene Arten von Kosmetika, denen Mikroplastik zugesetzt wird. Die Partikel werden genutzt, um einen Glitzereffekt zu erzielen. Da die EU eine Einschränkung bei diesen Glitzer-Produkten plant, sind die Kunden der Produkte empört.

Plastik erleichtert das Leben und gehört zu moderner Lebensweise; Abschaffung von Plastikprodukten, wenigstens in kleinen Teilbereichen, betrachten viele Menschen als unangemessene Bevormundung. Die Gefahr für die Gesundheit wird nur von wenigen gesehen.

 

3.2.1 Mikroplastik im Trinkwasser

  • That Bottled Water You're Drinking May Contain Tiny Particles of Plastic (3.2018)

    Wasser in Plastikflaschen, z.B. von Nestle und Gerolsteiner, enthält Mikroplastik. Auch in Leitungswasser, Bier, Honig, Tafelsalz und Fisch werden die Mikroplastik-Partikel bereits gefunden. Es ist unklar, in welchem Umfang die Partikel sich in den Organen, z.B. Leber und Nieren, ansammeln, und welche Gifte sie bei der Passage durch den Körper abgeben.

  • Sherri A. Mason, Victoria G. Welch and Joseph Neratko:
    Synthetic Polymer Contamination in Bottled Water, auch hier (9.2018)

    Kommentar: Plastic: WHO launches health review

    In Flaschen abgefülltes Trinkwasser wird untersucht. 93% der Proben zeigen Kontamination mit Mikroplastik. Gefunden werden 10,4 Partikel je Liter Wasser mit einer Größe > 100 µm, überwiegend Polypropylen. 95% der Partikel sind allerdings zwischen 6,5 und 100 µm groß. Die Auswirkung von Mikro- und Nanokunststoffen auf die menschliche Gesundheit sollte weiter untersucht werden.

  • Spiegel: Wie gefährlich ist Mikroplastik in Trinkwasser? (8.2019)

    Mikroplastik im Trinkwasser gefährdet nicht die Gesundheit ‒ vielleicht, sagt die WHO. Es muss mehr geforscht werden.

  • Naixin Qian, Xin Gao, Xiaoqi Lang, Huiping Deng, Teodora Maria Bratu, Qixuan Chen, Phoebe Stapleton, Beizhan Yan and Wei Min:
    Rapid single-particle chemical imaging of nanoplastics by SRS microscopy (8.1.2024)

    Sandee LaMotte, CNN:
    Bottled water contains thousands of nanoplastics so small they can invade the body’s cells, study says (8.1.2024)

    Mit einer neuen Untersuchungsmethode können Nanoplastik-Partikel mit einer Größe unter 100 nm präziser erkannt werden als zuvor. Damit werden 110.000 bis 370.00 Partikel je Liter Trinkwasser in Flaschen gefunden. Die Partikel stammen ursprünglich aus künstlichen Kleidungsfasern, Mikrokügelchen in Körperpflegeprodukten, aus Fischernetzen, Plastiktüten und aus Biofeststoffen, die auf Ackerland verteilt werden.

    Nanoplastik ist mit einem Tausendstel der durchschnittlichen Dicke eines menschlichen Haares so winzig, dass es durch das Gewebe des Verdauungstrakts oder der Lunge in den Blutkreislauf wandert, sogar in die Zellen gelangt und schädliche synthetische Chemikalien im ganzen Körper verteilt werden.

  • Zentrum der Gesundheit: Wie Sie Mikroplastik aus Ihrem Trinkwasser entfernen

    Mikroplastik in kalkreichem Wasser: das Wasser 5 Minuten kochen. Dann bildet sich Calciumcarbonat. Dieses verkapselt die winzigen Plastikteilchen, so dass diese nun leicht mit einem Kaffeefilter abgefiltert werden können.

 

3.2.2 Mikroplastik in Lebensmitteln

 

3.2.3 Mikroplastik im Menschen

  • Uni Wien: Erstmals Mikroplastik im Menschen nachgewiesen (10.2018)

    Bei allen untersuchten Teilnehmern der Pilotstudie wird Mikroplastik im Stuhl gefunden. In Tierstudien sind kleinste Plastikteilchen auch in Blut, Lymphe und sogar in der Leber nachweisbar.

  • Sara B. Fournier, Jeanine N. D’Errico, Derek S. Adler, Stamatina Kollontzi, Michael J. Goedken, Laura Fabris, Edward J. Yurkow & Phoebe A. Stapleton:
    Nanopolystyrene translocation and fetal deposition after acute lung exposure during late-stage pregnancy (24.10.2020)

    Nanoplastik - winzige Plastikpartikel - gelangt beim Einatmen über die Lunge zur Plazenta und zu weiteren Organen, von der Plazenta zum Fötus, dort in die Leber, die Lunge, das Herz, die Niere und das Gehirn. Das Gewicht von Plazenta und Fötus wird durch das Nanoplastik deutlich reduziert. (Tierversuch mit Ratten)

  • Antonio Ragusa, Alessandro Svelato, Criselda Santacroce, Piera Catalano, Valentina Notarstefano, Oliana Carnevali, Fabrizio Papa, Mauro Ciro Antonio Rongioletti, Federico Baiocco, Simonetta Draghi, Elisabetta D'Amore, Denise Rinaldo, Maria Matta, Elisabetta Giorgini:
    Plasticenta: First evidence of microplastics in human placenta (2.12.2020)

    In der Plazenta schwangerer Frauen wird Mikroplastik in der Größe zwischen 5 und 10 µm mit kugelförmiger oder unregelmäßiger Form gefunden. Die Partikel enthalten Pigmente, die für künstliche Beschichtungen, Farben, Klebstoffe, Pflaster, Fingerfarben, Polymere, Kosmetika und Körperpflegeprodukte verwendet werden.

  • Junjie Zhang, Lei Wang, Leonardo Trasande, and Kurunthachalam Kannan:
    Occurrence of Polyethylene Terephthalate and Polycarbonate Microplastics in Infant and Adult Feces (22.9.2021)

    In USA wird der Stuhl von Säuglingen und Erwachsenen auf Polyethylenterephthalat (PET) und Polycarbonat untersucht. Ergebnis: Säuglinge sind bei PET mit ca. 83.000 ng je Kilogramm Körpergewicht und je Tag erheblich stärker belastet als Erwachsene (5.800 ng je kg KG je Tag).

  • Heather A. Leslie, Martin J. M. van Velzen, Sicco H. Brandsma, Dick Vethaak, Juan J. Garcia-Vallejo, Marja H. Lamoree:
    Discovery and quantification of plastic particle pollution in human blood, auch hier (24.3.2022)

    Kommentare:

    Im Blut der meisten Menschen schwimmen Plastikteilchen und werden von da in alle Organe verbreitet und ggf. abgelagert. Erstmals wird nun Mikroplastik im Blut nachgewiesen, und zwar bei 77 % der untersuchten Erwachsenen. In den meisten Proben (50%) waren Polyethylenterephthalate (PET) nachweisbar, die häufig in Getränkeflaschen verwendet werden. Ein Drittel (36%) enthielt Polystyrol (PS), das zum Verpacken von Lebensmitteln und anderen Produkten eingesetzt wird. In knapp einem Viertel (23%) der Blutproben wurde Polyethylen (PE) gefunden, woraus Kunststofftragetaschen hergestellt werden. Die maximale Konzentration im Blut betrug: PET 2,4 µg/ml, PS 4,8 µg/ml, PE 7,1 µg/ml. In einigen Blutproben wurden auch mehrere Polymere gefunden.

    Mikroplastik wird durch Einatmen und Verschlucken aufgenommen. Die Auswirkungen auf die Gesundheit sind nicht genau bekannt. Die Forscher sind jedoch besorgt, weil Mikroplastik-Partikel aus der Luftverschmutzung in den Körper eindringen, die menschlichen Zellen schädigen und jährlich Millionen Todesfälle verursachen.

  • Lauren C. Jenner, Jeanette M. Rotchell, Robert T. Bennett, Michael Cowen, Vasileios Tentzeris, Laura R. Sadofsky:
    Detection of microplastics in human lung tissue using µFTIR spectroscopy (29.3.2022)

    Durch Inhalation gelangt Mikroplastik in alle Regionen der menschlichen Lunge, in die untere Region deutlich mehr als in die oberen und mittleren Lungenregionen. Polypropylen- und Polyethylenterephthalat-(PET-)Fasern sind am häufigsten vertreten.

  • Mohammad S. Islam, Md. Mizanur Rahman, Puchanee Larpruenrudee, Akbar Arsalanloo, Hamidreza Mortazavy Beni, Md. Ariful Islam, YuanTong Gu, Emilie Sauret:
    How microplastics are transported and deposited in realistic upper airways? (13.6.2023)

    Spiegel Online: Mikroplastik setzt sich durch Atmung in Nase und Rachen fest

    Durch Simulation wird ermittelt, wie sich die Plastik-Partikel im Körper des Menschen bewegen. Ergebnis: Die Partikel sammeln sich in den Atemwegen, insbesondere in der Nasenhöhle und im Rachen an.

  • Yunxiao Yang, Enzehua Xie, Zhiyong Du, Zhan Peng, Zhongyi Han, Linyi Li, Rui Zhao, Yanwen Qin, Mianqi Xue, Fengwang Li, Kun Hua, and Xiubin Yang:
    Detection of Various Microplastics in Patients Undergoing Cardiac Surgery (13.7.2023)

    Pressemitteilung: Microplastics found in human heart tissues, both before and after surgical procedures

    Nach Herzoperationen wird in unterschiedlichen Geweben des Herzens ‒ im Perikardium (Membran, die das Herz umschließt), im Herzmuskel und in einer Herzkammer ‒ Mikroplastik gefunden. Es handelt sich um zehntausende Partikel von Polyethylenterephthalat, Polyvinylchlorid (PVC) und Polymethylmethacrylat (Acrylglas). Sind die Partikel während der Operation ins Herzgewebe und ins Blut geraten?

  • The Defender: The Microplastic Invasion: 12 Ways to Minimize Your Exposure (14.2.2024)

 

3.3 Mikroplastik ist giftig

Es ist fast unvermeidlich, dass wir Mikroplastik in den Körper aufnehmen. Es verursacht chronische, unheilbare Erkrankungen:

  • Krebs,
  • hormonelle Störungen,
  • Fruchtbarkeits-Probleme,
  • Herzkrankheiten,
  • Parkinson.

Weitere Info und Studien

 

4. Ort der Vergiftung

4.1 Arbeitsplatz

Am Arbeitsplatz ist Vergiftung möglich, weil das Gift im Produktionsprozess eine Rolle spielt oder weil die Geräte und Maschinen, mit denen gearbeitet wird, Giftstoffe abgeben; Beispiele:
  • Pflanzengifte (Pflanzenschutzmittel) werden massenhaft in der Landwirtschaft eingesetzt,
  • Feuerwehrmänner und -frauen atmen an Brandherden giftige Dämpfe ein.
  • In der chemischen Industrie wird mit Chemikalien aller Art gearbeitet - reichen die Schutzmaßnahmen, z.B. Schutzkleidung und Abluft-Anlagen?
  • In Kohlekraftwerken entstehen Gifte beim Verbrennungsprozess.

 

4.2 Wohnung und Haus

Die Wohnung ist das Umfeld, wo wir uns zum Arbeiten oder Wohnen aufhalten und wo wir zur Ruhe kommen. Die Innenraumluft kann durch Tabak- und Ofen-Rauch, Ausgasung aus Baumaterialien und Möbeln, Haushalts- und Hobby-Chemikalien, Klimaanlagen und extreme Feuchtigkeit Gesundheitsschäden verursachen. Gute Innenraumluft hängt auch von der Beachtung baubiologischer Grundsätze ab.

Auf dem Land, in vielen Dörfern und auch Städten ist die Luft draußen im Freien besser als die Innenraumluft. Das mag auch daran liegen, dass die Qualität der Außenluft staatlicher Regulierung unterliegt, die Innenraumluft jedoch nicht. Für die Luftqualität in der eigenen Wohnung gibt es weder Richtwerte noch gesetzliche Vorgaben.

  • Baustoffe

    Holz wird vielfältig im Haus eingesetzt, als tragende Balken oder zur Gestaltung von Oberflächen. Um das Holz vor Angriffen durch Pilze und Fäulnis zu schützen, werden Holzschutzmittel eingesetzt. Fungizide sollen das Holz vor Pilzbefall schützen. In der Vergangenheit wurden die Gifte Dichlordiphenyltrichlorethan (DDT), Lindan, Pentachlorphenol (PCP) eingesetzt.

    Grundsätzlich müssen alle Biozide, z.B. Holzschutzmittel, gemäß EU-Recht zugelassen sein. Allerdings sind noch nicht alle in Deutschland auf dem Markt befindlichen Holzschutzmittel im Einklang mit dem EU-Recht zugelassen. Der Grund dafür ist, dass die Altfälle ohne Zulassung legal auf dem Markt sind und erst schrittweise nach einem von der EU vorgegebenen Zeitplan von der Zulassungspflicht erfasst werden.

    • BAUA: Datenbank der zugelassenen Biozidprodukte
    • Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion Fraktion DIE LINKE und die Antwort der Bundesregierung, pdf-Datei (9.2.2015)

      Die Anfrage bezieht sich auf die Nachwirkungen des Holzschutzmittel-Skandals in den 1970er- bis 1990er Jahren. Die Antwort aus dem Bundesumweltministerium ist geprägt von rein administrativer Sichtweise, fehlendem Wissen und Desinteresse, soweit es um den Gesundheitsschutz der Bevölkerung geht. Eine Beteiligung des Bundesgesundheitsministeriums ist nicht erkennbar.

      Auch Jahrzehnte, nachdem ein Verbot erlassen wurde, können giftige Holzschutzmittel die Innenraumluft belasten und die Gesundheit der Bewohner schädigen.

    In Baustoffen können weitere giftge Chemikalien enthalten sein, z.B. Klebstoffe, die Lösungsmittel freisetzen.

  • Aus Möbeln, Teppichen und anderen Heimtextilien werden flüchtige organische Verbindungen (VOC) freigesetzt:

    Acetaldehyd, Benzol, Formaldehyd, Hexabromcyclododecan (HBCD), Tetrachlorethen, Perfluoroctansäure (PFOA), Phthalate, Polybromierte Diphenylether (PBDE), Trichlorethen (oder Trichlorethylen), Vinylacetat.

  • Abgase von Gasherden, der Rauch von Herden und offenen Kaminen.
  • Raucher (Zigaretten, Zigarren, Pfeife) erzeugen Passivrauch.
  • Kerzen;
  • Lufterfrischer enthalten Phthalate und Formaldehyd;
  • Reinigungs- und Desinfektionsmittel.
Gegenmaßnahmen, Abhilfe:
  • lüften:
    Lüftungsanlagen mit guten Luftfiltern bzw. Kohlefiltern (Hepa);
  • staubsaugen:
    Die Abluft des Staubsaugers kann mit ungesunden, giftigen Staubpartikeln kontaminiert sein.
    Abhilfe: Verwenden Sie einen Staubsauger mit Hepa-Filter; das sind spezielle Feinstaubfilter.
  • Behandlung der Möbel-Oberflächen mit Backpulver,
  • vorheriges Ausgasen von Möbeln etc. im Freien,
  • Zimmerpflanzen
  • niedrige Raumtemperatur (setzt weniger Lösungsmittel frei).

Weitere Informationen und Studien

 

4.3 Gift im Flugzeug

Ein besonderer Ort der Giftbelastung ist das Flugzeug. Das Flugbegleitpersonal sprüht (s. Film) in der Flugzeugkabine Insektizide vor oder während eines Langstreckenfluges und gefährdet dadurch sich und die Passagiere. Es kommen synthetische Pyrethroide wie Permethrin und D-Phenothrin zum Einsatz, die neurotoxisch für Insekten und Menschen sind.

Im Flugzeug kommt ein weiteres Problem hinzu: Alle Düsen-Verkehrsflugzeuge, mit Ausnahme der Boeing 787, entnehmen die Atemluft für Cockpit und Kabine als Zapfluft den Triebwerken. Undichte Dichtungen bewirken, dass die Atemluft mit heißen, neurotoxischen Triebwerksöl-Dämpfen verunreinigt sein kann. Die Zapfluft wird vom Triebwerk angesogen und ungefiltert in den Bereich, wo Menschen sich während des Fluges aufhalten, gepresst. Denn in diesem Bereich muss ein Überdruck gegenüber der Außenwelt erzeugt werden. In extremen Fällen gibt es einen meldepflichtigen Fume event (Qualm-Ereignis) und die Piloten müssen schnell zur Atemmaske greifen, bevor sie ohnmächtig werden. Die gesundheitlichen Folgen für das fliegende Personal werden als aerotoxisches Syndrom bezeichnet: dauerhafte Schäden im Nervensystem, Fluguntauglichkeit. Der Pilot Richard Westgate ist an diesen Öldämpfen gestorben.

 

5. Weitere Gift-Einflüsse

Darüber hinaus gibt es schädigende Einwirkungen auf den Menschen, die die Giftaufnahme des Körpers oder die Giftwirkung verstärken, die Giftausscheidung verringern oder die gerade für den gift-geschwächten Körper eine besondere Bedrohung sind:

  • Aus Luft, Boden und Wasser, also aus der Umwelt im engeren Sinne kann der Mensch mit Giften belastet werden.
  • In Lebensmitteln
    finden sich Gifte als Kontamination aus Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie oder als absichtlich hinzugefügter Lebensmittel-Zusatzstoff.
  • Elektrosmog: elektromagnetische Strahlung vom Mobilfunk (Handy, WLAN, schnurloses Telefon), ggf. auch die 50 Hz - Stromversorgung des Hauses;
  • flackerndes oder anderweitig ungesundes Licht, z.B. von Energiesparlampen,
  • im Hausstaub können sich Kot von Milben oder anderen Parasiten ansammeln,
  • schlechte Innenraumluft:
    Hausstaub, Pilzsporen, etwa von Schimmelpilzen, die sich an feuchten Wänden entwickeln, zu wenig Sauerstoff;
  • Mangel an wichtigen Vitalstoffen ‒ Vitaminen, Mineralien, Bio-Flavonoiden ‒ durch ungesunde Ernährung, durch zu wenig UV-Licht, durch schlechtere Resorption im Magen-Darm-Trakt oder durch erhöhten körperlichen Verbauch an Vitalstoffen;
  • Mangel an Wasser (Dehydrierung), denn viele Entgiftungsvorgänge beruhen darauf, dass die Gifte (oder ihre Metaboliten) zusammen mit Wasser ausgeschieden werden, meistens über den Urin oder Stuhl;
  • Mangel an körperlicher Bewegung.

Weitere Informationen zu Ver- und Entgiftung:

19.3.2024 8:19

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